Nachtmusik und Farbenglanz

Manchmal tut es der Musik gut, wenn sie nicht von denen zelebriert wird, die sich als ihre Gralshüter ausgeben. Das zeigte sich beim Konzert des Orchestre Philharmonique unter Hugh Wolff.

Luxemburg. (mö) Der Blick von außen kann einem Musikstil ganz gut tun. Die Kompositionen von Max Bruch und Johannes Brahms haben nur davon profitiert, dass sich mit dem Orchestre Philharmonique ein französisch geprägtes Orchester und mit Hugh Wolff ein französisch-amerikanischer Dirigent an sie wagten. Die Interpretation der "Tragischen Ouvertüre" von Johannes Brahms gab die positive Richtung vor. Wolff und das Orchester ersparten dem Besucher teutonische Düsternis - Musik, die auch dann noch flexibel bleibt, wenn sie auftrumpft. Und in der frühen Brahms-Serenade op. 11 entfalteten Wolff und das Orchester einen Farbenreichtum, der völlig quer steht zum deutschen Klischee vom unsinnlichen Brahms. Und dann die Solistin Vivane Hagner. Die junge Münchnerin nähert sich Bruchs berühmtem g-Moll-Violinkonzert mit einer bestechenden Freiheit und Souveränität. Ihre Geige singt sich mit vollem, vibratoreichen Ton aus, harmoniert perfekt mit Wolff und dem Orchestre Philharmonique. Der Jubel war groß unter den rund 1000 Besuchern der Philharmonie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort