Name geändert, Qualität bleibt

Die 21. Auflage der Moselfestwochen bringt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch neue Künstler und Spielorte für das Erfolgs-Festival. 92 Prozent Auslastungsquote im Vorjahr setzen hohe Maßstäbe.

 Gesichter des Mosel-Musikfestivals: Nikolai Tokarew, Mira Wang, Martin Stadtfeld (von links). Fotos: MMF

Gesichter des Mosel-Musikfestivals: Nikolai Tokarew, Mira Wang, Martin Stadtfeld (von links). Fotos: MMF

Trier. Die schönste Überraschung bei der Programm-Präsentation im Kurfürstlichen Palais brachte der Vertreter des Landes mit: Mainz stockt den Zuschuss für das Festival auf 210 000 Euro auf - ein Bonus für das steigerungsbedürftige überregionale Marketing.34 Spielstätten versorgt Intendant Hermann Lewen, von Kröv bis Saarburg, von Wittlich bis Konz. Aber das Herz schlägt dieses Jahr beim Open-Air-Sommer im Innenhof des Kurfürstlichen Palais, den der TV präsentiert. Am 25. Juli gibt es dort "Barocke Sommerpracht" mit Star-Oboist Albrecht Mayer und dem moselanischen Eigengewächs Thomas Hammes. Der folgende Abend gehört einem Berliner Comedian-Harmonists-Revival. Am 1. August gibt Lewen die Parole "Bebende Basilika" aus, wenn hunderte afrikanischer Djemben zur "Nacht der Trommeln" laden - mit aktiver Beteiligung der Besucher. Tags drauf steht Lionel Hamptons Bigband-Sound im Mittelpunkt des Interesses. Am 9. August zelebrieren Kabarettist Lars Reichow und die HR-Brass "Musikalische Eulenspiegeleien", bevor am 23. August der Konzertchor samt edler Solisten mit dem Händel-Oratorium "Theodora" den Open-Air-Schlusspunkt setzt.Aber auch sonst ist das Mosel-Musikfestival für illustre Besetzungen gut. Am 13. Juni kommt der 25-jährige Pianist Nikolai Tokarew, dem Experten eine große Zukunft voraussagen, ins Kurfürstliche Palais. An gleicher Stelle gastieren am 13. Juli die Geigerin Mira Wang und der Cellist Jan Vogler - zwei echte Weltstars. Im Kloster Machern spielt am 21. September Martin Stadtfeld Bachs "Wohltemperiertes Klavier" - wohl dem, der noch eine Karte ergattert. Star-Status besitzt zweifellos auch Klaus Doldinger, der für einen sinfonischen Streifzug durch seine Film- und Jazzhits mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am 30. August in die Arena Trier kommt. Herz für unkonventionelle Entdeckungen

 cd6_cover.jpg-GUN1S1VD4.1.jpg

cd6_cover.jpg-GUN1S1VD4.1.jpg

 mira_wang-GUN1S23SQ.1.jpg

mira_wang-GUN1S23SQ.1.jpg

Von je her gehört das Herz der Moselfestwochen aber auch unkonventionellen Entdeckungen. Dazu gehört fraglos der Konzert-Abend für Tuba und Harfe unter dem hübschen Titel "Elefant und Elfe" am 20. Juni in der Synagoge Schweich. Alles andere als Mainstream sind auch das "Bremer Klarinettenquintett" am 8. August im Kloster Konz-Karthaus und die australischen Musik-Komiker "Totally Gourdeous" mit ihren aus Kürbissen konstruierten Instrumenten, die am 15. August in Traben-Trarbach ihr Unwesen treiben. Nicht zu vergessen das Klavier-Quartett "Acht Hände, vier Flügel" am 24. August im Theater Trier. Anderswo längst etabliert, im Moselland aber immer noch ungewohnt: Die "Lange Nacht der alten Musik" mit dem weltweit gefragten Vokalensemble "Amarcord" (29. August). Zwei dicke Brocken in Sachen Anspruch hat das Festival an den Anfang und das Ende gepackt: Am 15. Juni das politische Requiem des Komponisten Gerhard Rosenfeld für die Sinta Kaza Katharina in der ehemaligen Synagoge Wittlich, und am 3. Oktober Bruckners "Große Messe in f-Moll" im Trierer Dom mit Dom- und Bach-Chor. Weitere Veranstaltungen in Kürze (Auswahl): Svanholm Singers, 8. Juni, Stiftskirche Treis-Karden; Acoustic Guitar Meeting, 13. Juni, Synagoge Wittlich; Rennquintett, Konzerte für Kinder und Erwachsene, 28. Juni, Wittlich und Bremm; Sommerliche Orgelkonzerte, 2. Juli bis 20. August, Konstantin-Basilika; Betörende Saiten, Quatuor Ebéne und Isabelle Moretti, Harfe, 4.Juli, Kloster Machern; Freiburger Barockorchester, 6. Juli, Kloster Machern; Zauber einer Sommernacht, Opern-Gala, 19. Juli, Kröv; Vokalensemble Sound Affaire, 23. August, Glockengießerei Saarburg; Concerto Köln, 12. September, Kloster Machern; Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis, Abschlusskonzert am 20. September im Dom.Das komplette Programm mit allen Details im Internet unter www.moselmusikfestival.de oder über 06531/500095. Karten zu allen Veranstaltungen des Moselmusikfestivals gibt es in den TV-Presse-Centern in Trier, Bitburg, Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651-7199-996 sowie online: www.volksfreund.de/tickets.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort