Neue Akzente bei den Vagina-Monologen

Die Vagina-Monologe, dieses Jahr zum siebten Mal in Trier inszeniert, stellen mit Humor und manchmal auch ernüchternd harten Einblicken die weibliche Sexualität in den Mittelpunkt. Heute und morgen werden sie in der Tufa in neuer Form aufgeführt.

 Hier spricht Darstellerin Marion Barzen Tacheles: Sie trägt dieses Jahr einen der Vagina-Monologe vor. TV-Foto: Christina Förster

Hier spricht Darstellerin Marion Barzen Tacheles: Sie trägt dieses Jahr einen der Vagina-Monologe vor. TV-Foto: Christina Förster

Trier. Regie führt bei den diesjährigen Vagina-Monologen eine allseits bekannte Wahltriererin, die Chansonsängerin und Universitätsdozentin Florence Absolu, die das seit 1969 hauptsächlich zu Benefiz-Zwecken aufgeführte Theaterstück um einige Neuerungen bereichert hat: Ihre temporeiche, optisch abstrakt gehaltene Inszenierung setzt einen Akzent auf den Inhalt des Gesagten. So wandelte Absolu einige der Monologe in Dialogform ab, um das Stück zu beleben und die Spielbarkeit für die 24 Laiendarstellerinnen zu verbessern.

Monologe in Dialoge abgewandelt



Neu ist dieses Jahr auch die Konzeption zweier Rollen, die in einer Kommentator-Funktion den Zugang zu den teilweise sehr intimen und als anstößig empfundenen Themen erleichtern. Mit Video- und Audioelementen, Kontrabasseinlagen und viel Improvisation bringt sie den Zuschauern die Problematik nahe und sensibilisiert sie so für einen Kernpunkt des Stücks, den Grenzbereich zwischen Sexualität und Gewalt.

Seit 2004 werden die Vagina-Monologe in Trier jedes Jahr um den Weltfrauentag herum aufgeführt, jedes Mal in einer neuen Zusammensetzung. Es sind Frauen aus Trier und Umgebung, die sich zu diesem Zweck zusammenfinden und das von der New Yorkerin Eve Enslinger geschriebene Bühnenwerk als Unterstützung für den Frauennotruf Trier einstudieren. Das Stück basiert auf mehr als 200 Interviews, in denen Frauen über ihre oft drastischen Erfahrungen bezüglich der Sexualität sprechen. "Mit dieser Öffentlichkeitsarbeit werden auch Tabuthemen wie Vergewaltigung transportiert", sagt Ingrid Gödde vom Trierer Frauennotruf. "Wir schätzen die Vagina-Monologe als Sprachrohr. Sie kommen ganz anders an die Menschen heran als beispielsweise ein Infostand auf dem Hauptmarkt."

An diesem Freitag und Samstag kommt das vielschichtige Werk auf die Bühne, jeweils um 20 Uhr im großen Saal der Tuchfabrik Trier.

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