Trierer Musikszene Dhresen, Jimi Berlin und Graustufe West: Drei neue spannende Alben aus der alten Stadt

Trier · Gleich drei Die Trierer Bands Graustufe West, Dhresen und Songwriter Jimi Berlin bringen am 24. bzw. 31. März neue Alben raus – so klingen sie und das sind die Pläne.

Am Freitag, 31. März, erscheint die neue EP „Gold“ der Trierer Band Graustufe West.

Am Freitag, 31. März, erscheint die neue EP „Gold“ der Trierer Band Graustufe West.

Foto: Tuchfabrik/Graustufe West

Keine Coverbands, kein Allerweltssound, auf dem Weg nach oben - und aus Trier (oder zumindest teilweise): Ende März gibt es gleich drei spannende neue Album-Veröffentlichungen. Voilà!

Graustufe West:

Es ist ein Trip in die 80er, aber so richtig, mit Flux-Kompensator zurück in die Zukunft: Im neuen Video von Graustufe West, „Heiland“, wird schon nach zwei Sekunden deutlich, welcher Dekade hier optisch und musikalisch gehuldigt wird. Aber es ist ein guter Trip, für die junge Trierer Band hat das auch gar nichts Nostalgisches. Am 31. März kommt die neue EP von Graustufe West raus.  Produziert wurde „Gold“ von Dennis Borger, dem zuletzt mit dem Album „Olympia“ von Betterov eine Top-5 Platzierung in den Album-Charts gelungen war. Aufgenommen wurden die Songs im September und Oktober 2022 in Berlin und Trier. Graustufe West dürften damit den nächsten Schritt nach vorne machen – schon jetzt hat Graustufe West mit dem Mix aus Retro, Indiepop und Neuer Deutscher Welle für einigen Wirbel gesorgt. Dabei halfen auch Szenegrößen mit. So hatte Ollli Schulz in seinem erfolgreichen Podcast Fest & Flauschig (mit Jan Böhmermann) großen Gefallen an einer Textzeile der Trierer gefunden – und der Band damit viele neue Fans beschert: „Ich war noch nie so verliebt, wie du in dich, Marie“, heißt es im Song „Marie, Marie“. Mit solchem Wortwitz lässt sich bei Olli Schulz punkten (und der Song ist auch sehr gut, davon abgesehen). So hieß das erste Album von Olli Schulz & der Hund Marie vor knapp 20 Jahren etwas weniger poetisch „Brichst du mir das Herz, breche ich dir die Beine“. „Marie, Marie“ wurde allein beim Streamingdienst Spotify über 1,5 Millionen Mal angehört. Zuletzt hatte auch eine der angesagtesten neuen deutschen Indiebands die Trierer indirekt beworben: So coverte „Provinz“ bei bei TikTok den Song „Marie, Marie“. Graustufe West werden die EP-Veröffentlichung mit einer Show in der Trierer Tufa feiern – am Samstag, 1. April, einen Tag nach dem Release (kleiner Saal, Support: Nikra, Beginn: 20 Uhr).

Weitere Infos: graustufewest.de

Dhresen :

Instrumentalmusik zwischen Indie und Jazz: Dhresen präsentiert am 25. März in der Tufa das neue Album.

Instrumentalmusik zwischen Indie und Jazz: Dhresen präsentiert am 25. März in der Tufa das neue Album.

Foto: Matthias Lieser

Am Samstagabend, 25. März, noch nichts vor? Dann könnte sich das Releasekonzert von Dhresen (Trier/Köln) in der Tufa (kleiner Saal) sehr lohnen – jedenfalls für alle, die sich im Spannungsfeld zwischen modernem Jazz, Kraut- und Postrock und Ambient wohlfühlen. „Wir haben unser zweites Album ‚Reiffen‘ bei Jakob Lebsanft in Berlin aufgenommen“, sagt Schlagzeuger Armin Wondra, der in der Region auch schon durch spannende Bands wie We Arms und East auf sich aufmerksam gemacht hatte. Ohne Gesang, gerne mal experimentell - und wie der perfekte Soundtrack fürs eigen Kopfkino, das galt schon vor drei Jahren für das Dhresen-Debüt „Schleiffen“. Bislang als Trio unterwegs, ist Dhresen inzwischen zu viert auf der Bühne. Multi-Instrumentalist Janek Kinzig (Bass, Keyboards, Percussion) ist hinzugekommen. Das Album erscheint digital am 24. März – auf Vinyl zwar (noch) nicht, dafür aber in anderer Form: So sind Kunstdrucke des Album-Covers erhältlich, die einen Download-Code des Albums enthalten. Bei der Releaseshow werden Dhresen unterstützt von Bartleby Delicate aus Luxemburg (Indie) und dem Trierer Tobi Maletzke (experimentelles Live-DJ-Set). Los geht es um 19.30 Uhr. Armin Wondra freut sich auch schon auf die nächsten Konzerte: Vom 1. bis 10. Juni sind die Trierer gemeinsam mit Petula quer durch Deutschland auf Tour – von Köln über Berlin bis Rostock, vorher und nachher gibt’s aber Abstecher an die Mittelmosel: Am 20. Mai geht’s nach Pünderich, zum Tourabschluss am 10. Juni dann nach Kröv.

Weitere Infos: dhresen.de

Jimi Berlin

Auch der Trierer Musiker und Zeichner Jimi Berlin (Uwe Reinhard) bringt am Freitag, 24. März, sein neues Solo-Album raus, „OK#Aber“. Seine vorherige Plattenfirma hatte die Veröffentlichung immer wieder nach hinten geschoben, nun hat er ein anderes Label gefunden, „Barhill Records“ aus Saarbrücken, wo auch zwei weitere Trierer Indierock-Bands unter Vertrag stehen: Kramsky, mit Uwe Reinhard als Sänger, und vandermeer (die im Dezember 2022 ein neues Album herausgebracht hatten).

Nach „Pommerland“ ist es die zweite Soloproduktion des Trierer Songwriters mit der markanten Stimme. Das Album erscheint als CD und digital. Musikalisch orientiert er sich am Acoustic-Folk und Lofi-Indierock. Eine Tour ist  aktuell nicht geplant. Das Plattenlabel wirft ein paar Namen in die Runde: „Für Fans von Leonard Cohen, Niels Frevert, Kettcar, Bob Dylan“. In Trier hat Jimi Berlin aber über die Jahre längst seine eigenen Fans gefunden, mit Bands wie 5 im Grünen Bett oder Kramsky – und mit seinen Solo-Auftritten.

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