Neue, alte Töne

Wittlich · In jedem Monat präsentiert TV-Redakteur Andreas Feichtner seine Rock- und Pop-Konzertempfehlungen. Seine Tipps für September: Mal wieder in den Ducsaal gehen - und auch Wittlich könnte sich lohnen.

Wittlich. Guerillamarketing in Schwarz-Gelb (rein farblich, nicht politisch!): Vor über zehn Monaten kursierten die ersten Aufkleber, wurde über die sozialen Netzwerke das Leuchtfeuer entfacht: für ein Wortspiel namens Festi-WIL. Dass sich dahinter ein neues Festival irgendwo bei Wittlich verbirgt, lag nahe. Aber das Wer-Wie-Wo-Wann blieb vorerst im Dunkeln.
Am Wochenende ist es nun so weit, und die letzten Geheimnisse sind längst gelüftet. Wittlich, zuletzt jahrelang terra incognita als Veranstaltungsort, bringt sich wieder auf die Pop/Rock-Landkarte. Zwölf Bands spielen innerhalb von zwölf Stunden am Samstag (8. September). Los geht es - richtig! - um zwölf Uhr mittags. "Wir rechnen mit etwa 1000 Zuschauern", sagt Ron Simon vom Riez-Team, das das Open Air an der Römischen Villa gemeinsam mit Oli Podchul (Trier) und mit Unterstützung der Stadt Wittlich veranstaltet.
Wenn wir das Jahr 1995 hätten, könnte man bei der Zuschauerprognose wohl noch eine Null dranhängen: Die H-Blockx füllten damals mit ihrem harten Crossover die großen Hallen, auch die New Yorker von Dog Eat Dog waren ein großes Thema. Dog Eat Dog stehen in Wittlich schon um 13.30 Uhr auf dem Spielplan. Das soll frühzeitig für Stimmung an der Villa sorgen, hat aber auch einen logistischen Hintergrund. Die Crossover-Band spielt am gleichen Abend noch bei einem Festival in Belgien. In die gleiche Publikums-Schnittmenge wie H-Blockx und Dog Eat Dog passt noch der Auftritt von 4Lyn, die auch schon 17 Jahre Bandgeschichte hinter sich haben.
Viele andere Acts beim Festi-WIL richten sich aber auch an ein junges Publikum, etwa die Orsons (Hip-Hop aus Stuttgart) oder Rapper Ahzumjot. Ebenfalls bestätigt wurden die Kilians, His Statue Falls und Destination Anywhere. Vom Wittlicher Viehmarkt aus fahren Shuttlebusse zum Festival-Gelände.
So langsam endet auch die Sommerpause in den Clubs. In Freudenburg steht im Herbst das große Feiern an. Seit inzwischen 30 Jahren lockt der Ducsaal Blues- und Rock-Fans aus der ganzen Großregion. Im September spielen dort Blues-Sängerin Meena (14. September) und die Hamburg Blues Band (22.). Für den Auftakt zur 30-Jahr-Feier sorgen am 28. September bei freiem Eintritt die Bluesrocker Crossroads.

ExtraMehr im September: Auf der Exhaus-Sommerbühne spielen Schandmaul (7. September, mit Aftershow-Party) und Dieter Thomas Kuhn (8. September). Tipp am Mittwoch, 5. September, im Exhaus-Keller: No Weather Talks (neuer Indie-Punk aus Hamburg, mit Mitgliedern von Tackleberry, Juri Gagarin und Matula). Luxemburg: Den Atelier: Fun (Indie-Rock, 29. September).

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