Neue Einblicke in die Welt und ins Kunstgeschehen

Luxemburg · Ein interessantes Ausstellungsprogramm erwartet die Besucher des Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean (Mudam) in Luxemburg im fünften Jahr seines Bestehens. Neben der hauseigenen Sammlung wird internationale Kunst zu gesellschaftlichen Themen gezeigt.

(er) Keine Frage: Das Luxemburger Mudam hat die großherzogliche Hauptstadt einen ansehnlichen Schritt auf dem Weg zur europäischen Kulturstadt weiter gebracht. Das Museum im prominenten Pei-Bau hält nicht nur Kontakt zu den wichtigsten Kunstzentren weltweit. Seine vielfältigen bisweilen umstrittenen Projekte und Ausstellungen bilden das aktuelle Geschehen des zeitgenössischen Kunstbetriebs ab und halten das Gespräch über Sinn und Zweck der Kunst lebendig und kontrovers. "Selbst wenn das Mudam in diesem Sommer gerade mal fünf Jahre alt ist, so hat es sich doch schon zu einer festen Bezugsgröße zeitgenössischer Kunst in Luxemburg und der Großregion entwickelt", freut sich Direktor Enrico Lunghi. Auch im Jubiläumsjahr hat der Mudam-Chef mit seinem Team ein spannendes Programm zusammengestellt, das sich in vier Blöcke gliedert.

Block 1 (17. Februar - 22. Mai.) befasst sich unter dem Titel "Out-of -Sync. The Paradoxes of Time" mit den Möglichkeiten, Zeit über künstlerische Medien erfahrbar und fassbar zu machen. Der renommierteste "Zeit Künstler" dabei: Video-Altmeister Bruce Nauman. Gespannt sein darf man zudem auf die Einzelausstellung der Japanerin Suchan Kinoshita im selben Block und das satirische Projekt ihrer französischen Kollegin Suzanne Lafont mit dem Titel "Situation Comedy" (Situationskomik).

Block 2 (18. Juni - 11. September) widmet sich in vier Einzelausstellungen der Wahrnehmung. Unerwartete Erkenntnisse versprechen die Collagen des Briten John Stezaker, der gleichsam mit den Schnittmengen völlig widersprüchlicher Bilder arbeitet. Die Widersprüche einer durch Europa wie Afrika geprägten Identität und Wirklichkeitserfahrung arbeitet auch der aus Kamerun stammende Pascale Marthine Tayou in seinen bunten erzählfreudigen Installationen auf.

Block 3 (8. Oktober - 22. Januar 2012) schließlich nimmt ein zentrales Thema der Kunst auf. Zwei Gruppenausstellungen unter dem Titel "Mondes inventés, Monde habités" setzen sich mit der Welt als Naturraum wie als menschliche Konstruktion auseinander. Doch nicht nur Importiertes gibt es zu sehen. "Wir wollen, dass die Luxemburger ebenso wie unsere Nachbarn in der Großregion die Sammlung des Mudams als ihre annehmen", hatte Lunghi unlängst in einem Gespräch gesagt.

Block 4 setzt folgerichtig in vier Etappen die im vorigen Jahr begonnene Präsentation der hauseigenen Sammlung fort. (bis 10. April: "Premier etage-second dégré", 27. April - 6. November "Walking through", 18. Juni - 18. September "Out of storage III, Replay", 23. November - 1. April 2012: "I've dreamt about".

extra

Mudam Luxembourg Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, 3, Park Dräi Eechelen L-1499 Luxembourg, Telefon 00352 45 37 85 1; Öffnungszeiten: Mi. - Fr. 11-20 Uhr, Sa. - Mo. 11-18 Uhr Di. geschlossen

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