Kultur Die Wahrnehmung schärfen und über die Zeit berichten – Von den Perspektiven der Gegenwartsmusik

Trier · „Musik wird störend oft empfunden, da sie mit Geräusch verbunden“ — so Wilhelm Busch. Das gilt vor allem für die ungewohnten Klangerfahrungen mit Neuer Musik, wie sie das Opening-Festival in Trier pflegt. Dabei kann solche Musik viel über unsere Gegenwart erzählen und Bewusstsein schaffen.

Auch der Griffins Klavier hat in der Neuen Musik Methode, hier Roland Techet beim Opening in Trier.

Foto: Eva-Maria Reuther

Man kennt das: Man sitzt im Konzert. Das Orchester ist prominent, der Dirigent auch, das Programm musikalisch kulinarisch: Beethoven, Mozart, Schubert: alles gute alte Bekannte. Und dann steht da  noch  der Name eines Neutöners, von dem man nie gehört hat. Nun ja, den lässt man über sich ergehen. Zur Belohnung gibt es schließlich danach Haydn. „Einmal kann man sich so was ja anhören“, sagt großzügig  die Dame im Sessel nebenan und zeigt auf den Namen des unbekannten Komponisten. Der Herr auf der anderen Seite schaltet sich ein: „Gut, dass wir das  ,live‘ erleben“, tröstet er, „da hat man wenigstens etwas zum Zuschauen.“