Neues vom alternden Verführer

Luxemburg · Große Namen und große Orchester sind im Mai in der Luxemburger Philharmonie vertreten. Aber auch Ausgefallenes wie eine Musikvideo-Nacht haben die Programm-Macher in die Planung aufgenommen.

Luxemburg. Er ist wieder da. Tausendsassa John Malkovich kommt zurück in die Luxemburger Philharmonie und präsentiert sich als der Verführer par excellence. Mit den "Giacomo Variations" (21./22. Mai) liefert Malkovich eine ungewöhnliche Musiktheater-Produktion um den gealterten Giacomo Casanova. Und welche Musik wäre dazu passender als Arien aus Mozarts Figaro, Don Giovanni und Cosi fan tutte?
Malkovichs Inszenierung ist ein Fixstern in einem ungewöhnlich reichen (und umfangreichen) Monatsprogramm. Die großen Orchester geben sich die Klinke in die Hand: die Dresdener Staatskapelle, unter Christoph Eschenbach und mit Gidon Kremer als Solist in Schumanns unterschätztem Violinkonzert (8. Mai), das Londoner Philharmonia Orchestra unter Lorin Maazel (Foto: Philharmonie) mit Mahlers Sinfonien Nr. 6 und Nr. 4 (11./12. Mai), die San Francisco Symphony unter Michael Tilson Thomas mit Mahlers Neunter (27. Mai). Selbstverständlich ist das Orchestre Philharmonique präsent. Es spielt neben Dvorak und Strawinsky Alexander Müllenbachs "Opal" in Uraufführung (19. Mai) und hat zudem Jungstar Julia Fischer (25. Mai) engagiert. Und halbwegs in den Rahmen der Orchester-Auftritte fällt ein Ciné-Konzert mit der basel sinfonietta, dem Stummfilm "La Nouvelle Babylone" und der Filmmusik von Schostakowitsch (5. Mai).
Auch Ian Boostridge (Foto: Philharmonie), "artist in residence" der laufenden Saison, ist aktiv und wagt sich an Schuberts ebenso berühmte wie heikle Liederzyklen "Winterreise" (19. Mai) und "Schwanengesang" (20. Mai). Außerdem erproben die Mitglieder seiner Gesangsklasse ihre liedsängerische Kompetenz an Schubert und Schumann (21. Mai). Ganz zu Monatsbeginn winkt ein weiteres Gesangs-Ereignis. Christine Schäfer liefert eine höchst unkonventionelle Lieder-Kombination aus Barock, Romantik und Moderne (2. Mai).
Für Kammermusik-Enthusiasten steht das fast schon legendäre Borodin-Quartett bereit (10. Mai), die Jazz-Fans werden vom Abdullah Ibrahim Trio (Foto: Philharmonie) (3. Mai) und von Till Brönner (Foto: Philharmonie) (10. Mai) gelockt, Liebhaber Alter Musik kommen mit Monteverdis Marienvesper (14. Mai) zum Zuge und am Monatsende dürfen sich alle, denen traditionelle Konzerte zu langweilig sind, auf die Long night of the music video (28. Mai) freuen. "Einen gemütlichen, langen Großformat-Videoabend auf den Sofas und Stühlen der Philharmonie" verspricht der Flyer des Konzerthauses. mö

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