Klavierklänge „The Vienna Sessions“: So klingt die neue CD von Markus Burger

Interaktiv | Los Angeles/Wien · Der Pianist, Komponist und Wittlicher Kulturpreisträger von 2020 hat in Wien 16 Stücke solo am Klavier eingespielt. Was geneigte Hörer erwartet.

 Die neue CD von Markus Burger heißt „The Vienna Sessions“ und beinhaltet 16 Titel, die der Pianist aus Pünderich an der Mosel in Wien aufgenommen hat.

Die neue CD von Markus Burger heißt „The Vienna Sessions“ und beinhaltet 16 Titel, die der Pianist aus Pünderich an der Mosel in Wien aufgenommen hat.

Foto: Challenge Records

Eigentlich kommt der aus Pünderich an der Mosel stammende und in Kalifornien lebende und lehrende Musiker und mehrfach Grammy-Nominierte Markus Burger vom Jazz. Auf seiner neuen CD, „The Vienna Sessions“ zeigt er seinen Sinn für entspannte Harmonien. Im Sommer 2019 hatte er in den Ausstellungsräumen des berühmten Piano-Herstellers Bösendorfer an zwei Nachmittagen 16 Stücke am Flügel eingespielt, die nun auf einer CD veröffentlicht wurden.

Seit seiner Studienzeit an der Essener Folkwang-Schule schätzt er die Instrumente der fast 200 Jahre alten Wiener Manufaktur mit dem typischen, „gesanglichen“ Ton. Vielleicht ein Grund, warum die 16 Lieder während des kontemplativen Hörens zu einem sprechen. Nicht nur, dass dem geneigten Hörer fast automatisch Textzeilen zu den von Burger komponierten Liedern einfallen, sondern auch ob der Stimmungen, die diese Musik transportiert.

 Dabei zeichnet Burger einen Tag (in Wien) nach: Von „Daybreak“ über „Harmonic Stroll“ und „An Afternoon in Vienna“ bis zu „Cibelle’s Lullaby“. Zwischendurch zieht es ihn „Along the creek“, mit perlend tropfenden Tönen an einen Bach, wahrscheinlich mit der Fliegenrute auf Forellen-Pirsch, das ist privat sein großes Hobby. Bei den „Fall Days“ hört man die Blätter fallen, „O Great Love“ schwelgt in derselben. So wie „Cibelle’s Lullaby“ -das wohl schönste Lied im Reigen- wo er seiner Ehefrau Cibelle ein Schlaflied spielt, wenn der Tag sich geneigt hat.

Eingängig, ja, aber auch von einer schlichten und ergreifenden Größe: Nur der Bösendorfer Flügel und Burgers Gefühle; schön. Mitunter klingen jazzige Töne heraus (zum Beispiel bei „Knight Tales“), harmonische Überraschungen und kleine Improvisationen inklusive.

Das ist virtuos gespielt, dabei bar jeder Mätzchen oder Kabinettstückchen. Weiche, relaxte Musik, die keinesfalls als Hintergrund taugt, sondern der puren Kontemplation dient. Bestenfalls mit einem Glas hochwertigem Mosel-Riesling aus dem Pündericher Marienburg in der Hand.

Bezugsquellen: Challenge Records, Amazon, Musik-Fachgeschäfte

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort