Trier. Die Idee ist gar nicht schlecht: Man überträgt ein Konzert, das längst ausverkauft ist, weltweit in Kinos. Damit auch diejenigen, die keine Karte bekommen haben, in den Genuss der Musik kommen können. Das Cinemaxx in Trier war eines der vielen Kinos, die am Dienstag das Konzert der Red Hot Chili Peppers sendeten. Die Funk-Rocker haben im Kölner E-Werk ihre neue Platte "I\'m with you" zum ersten Mal vor Publikum gespielt.
Und auch für das Trierer Kino war es eine Art Premiere. "Ein Rockkonzert haben wir bei uns noch nie gezeigt", sagt Bernhard Benischek vom Cinemaxx. Bislang sind nur Übertragungen von Opern und ein Konzert der Band Scooter gelaufen. "Natürlich ist das nicht dasselbe wie ein Live-Konzert", erklärt Benischek. Das Bild sei aber hochauflösend und der Ton besonders gut.
Damit soll er recht behalten. Denn die Übertragung des Konzerts hat mit einem Konzert leider wirklich nicht viel zu tun. Denn die Zeit, die die Musiker zum Vorbereiten ihres Auftritts brauchen, wird für Kinozuschauer mit einer langatmigen Kamerafahrt durch Köln und psychedelisch wirkenden Klängen überbrückt. Schon bevor die Musik beginnt, ist einer der Kinobesucher in seinem gemütlichen Sessel eingeschlafen. Zwar stimmt danach der Ton, und das, was die Musiker im Kölner E-Werk bieten, scheint ein gutes Konzert gewesen zu sein. Scheint, denn man kann nur vermuten, was sich dort auf der Bühne abgespielt hat. Der Bildschnitt ist zu hektisch, unkomponiert und transportiert nur wenig Stimmung aus dem E-Werk. Köln feiert die Chilis frenetisch, Trier wippt artig mit.
Unbefriedigend auch das Ende der Übertragung: Während die Fans im E-Werk gerade nach einer Zugabe rufen, bricht der Film ab. Einfach so. Ob die Zugabe vielleicht noch gekommen ist, weiß man nicht so genau.
Bassist Flea bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: "This is a funny kind of show. Thank you for your patience.” ("Das ist eine merkwürdige Show, vielen Dank für Ihre Geduld.") slg