Oktober in der Philharmonie: Von Brahms bis Fado

Luxemburg · Wer sich den Zugang zur Luxemburger Philharmonie nicht über ein Abonnement gesichert hat, geht des Öfteren leer aus. Mehrmals vermeldet auch der Monatsflyer für Oktober wieder "ausverkauft". Hartnäckige haben an der Abendkasse trotzdem eine Chance.

Wer sich das Abonnement erspart und sich nur gelegentlich zur Philharmonie aufmachen will, wird vom Flyer immer mal wieder eines Besseren belehrt. "Ausverkauft" verkündet die offizielle Monats-Übersicht im Oktober für hochkarätige Veranstaltungen. Bei Zaz (9. Oktober) und dem Cleveland Orchestra (27. Oktober) geht telefonisch oder per Mail wohl schon seit längerem nichts mehr. Dass Karten außerhalb der Abonnements nach dem Windhund-Verfahren ausgegeben werden und der Erste der kommt, auch zuerst mahlt, gilt für alle Konzerthäuser. Am Ende bleibt der Gang zur Abendkasse.
Immerhin scheint der interessantere Teil des "Cleveland"-Gastspiels (28. Oktober) noch nicht vollbelegt zu sein. Erstaunlich, weil das Programm mit Werken von Weber, Schostakowitsch und Tschaikowsky besucherfreundlich ist, und mit Truls Mork sich einer der großen Cellisten auf die Bühne im "Grand Auditorium" begibt. Zudem hat die Philharmonie auch außerhalb der Publikumsmagnete Ergiebiges und Hörenswertes zu bieten. Zum Beispiel die Weltmusik mit der algerischen Sängerin Souad Massi, die mit ihren multistilistischen Darbietungen seit 2001 von Erfolg zu Erfolg eilt (6. Oktober). Oder Bariton Christian Gehaher mit dem selten aufgeführten Brahms-Zyklus "Die schöne Magelone" Walser (23. Oktober). Und nicht zuletzt das eindringliche Plädoyer von Prominenten wie der Sängerin Anne-Sofie von Otter und dem Geiger Daniel Hope für die Komponisten in Theresienstadt (4. Oktober).
Klar, dass auch das Orchestre Philharmonique unter seinem Chef Emmanuel Krivine (20./21. Oktober) dabei ist, ebenso wie die Solistes Europeens mit Rudolf Buchbinder am Klavier (11. Oktober) und das Orchestre de Chambre du Luxemburg (9. Oktober). Und dass es für Maria Schneider und ihr Orchester (noch) Karten gibt, ist eher erstaunlich, denn die Sängerin gehört zweifellos zu den Jazz-Größen (22. Oktober).
Einige Veranstaltungen gehen im Trubel der Hochkaräter beinahe unter - zu Unrecht. Geiger Renaud Capucon spielt mit seinem Begleiter Frank Braley vier Beethoven-Violinsonaten (3. Oktober). Das Neue-Musik-Ensemble L\'Instant Donné weckt Lust auf ungewohnte Klänge (5. Oktober). Fado-Sängerin Cristina Branco pendelt mit ihrem neuen Programm "Fado Tango" zwischen Portugal und Argentinien (23. Oktober) und der Luxemburger Flötist Carlo Jans lädt mit drei Flöten-Kollegen ein zu einer "Nuit de la flûte" (26. Oktober). mö

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