Opening 16: Klangkunst auf Sockeln

Trier · Nur wer genau lauscht, kann die neue Klangkunstausstellung Open-Expo in der Tufa Trier genießen. Sie umrahmt das umfangreiche Programm des Opening 16 - Festivals, das regionale und internationale Klangkunst in einem Wochenende vereint.

 Julia Pierzina hört ganz genau hin: In der Tufa Trier erkundet sie die Klangkunstausstellung der Kunsthochschule Saarbrücken. TV-Foto: Sarah Schmidt

Julia Pierzina hört ganz genau hin: In der Tufa Trier erkundet sie die Klangkunstausstellung der Kunsthochschule Saarbrücken. TV-Foto: Sarah Schmidt

Foto: (g_kultur

Trier. Sie pressen ihre Ohren auf die weißen Sockel. So als würden sie ein kleines, aber eher unbequemes Nickerchen machen. Angestrengt versuchen sie, den leisen Lauten zu lauschen. Doch wer seinen Kopf auf den Sockel legt, muss sich stark konzentrieren, denn im Ausstellungsraum der Tufa ist es laut. Zur Vernissage der Open-Expo haben sich die Besucher versammelt, um die Klangkunstausstellung der Studierenden zu erleben.
Zwei Wochen lang haben sich die Studenten der Hochschule der Bildenden Künste Saar aus Saarbrücken in dem großen Raum im zweiten Obergeschoss der Tufa verschanzt, um für das Opening-16-Festival eine passende Ausstellung zu entwickeln, die jederzeit zwischen den Konzerten, Kammeropern und Workshops besucht werden kann.
Das Opening 16 ist ein Festival, das in Rheinland-Pfalz bisher einmalig ist. Regionale treffen auf internationale Künstler und verzaubern das Publikum mit zeitgenössischer und neuer Klangkunst.
Zum Konzept gehört, dass Künstler und Besucher in Kontakt treten. So gibt es zwischen den Veranstaltungen jeweils 30 Minuten Pause, um sich im zweiten Obergeschoss der Tufa zu begegnen. Mit einer warmen Suppe in der Hand oder einem kühlen Sekt sprechen Studenten mit Kunstinteressierten, Klavierspieler mit Opernfreunden. Eine starke Geräuschkulisse, die verhindert, die Klangkunstausstellung zu genießen. Andreas Oldörp, der die SoundArt-Klasse der Kunsthochschule leitet, kennt dieses Problem bei Vernissagen: "Kommen sie am besten in Ruhe mit einem Glas Wein nochmal."
Die Studierenden haben sich bei der Klanginstallation bewusst für eine ruhige, konzentrierte Form entschieden, die eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert. Wer genau hinhört, kann zum Beispiel Kirchenglocken und einen 30-jährigen Wassertropfen in all seinen Facetten hören. Durch die weißen, schlichten Klangskulpturen kann sich der Besucher vollkommen auf sein Gehör konzentrieren - wie auch das ganze Wochenende während des Opening-16-Festivals, das in die Welt der Töne einlädt.
Die Klangkunstausstellung ist bis Donnerstag, 3. März, zu hören. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr.

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