Orgelmusik "sehr britisch"

Die letzten Nachrichten, die man von Domorganist Josef Still gehört hatte, war, dass er wegen eines Armbruches ein Konzert absagen musste (der TV berichtete). Jetzt ist er wieder da, der Bruch verheilt, und seine spielerischen Fähigkeiten haben offensichtlich nicht gelitten.

Souverän eröffnete er die "Musik aus dem Schwalbennest", eine der beliebtesten Orgelkonzertserien in Trier, die immer wieder mehrere Hundert Menschen aller Altersklassen in den Dom zieht.

Sein Programm hatte mit Werken von Percy Whitlock, Myron Jelleme Roberts und William Mathias einen deutlichen englischen Zungenschlag. Lediglich das "Tiento de Batalla" des Spaniers Juan Cabanilles mochte so gar nicht ins Programm passen. Dies nicht nur, weil es als einziges Barockwerk stilistisch etwas verloren wirkte. Gerade für die iberische Schlachtenmusik sind akustisch markante horizontale Trompeten spanischer Bauart unabdingbar. An ihnen fehlt es der Schwalbennestorgel jedoch.

Ganz anders passte da der erste Marsch aus Edward Elgars "Pomp and Circumstance" in der Orgelfassung von Edwin Lemare. Zwar ist die Klaisorgel der Trierer Kathedrale auch keine typisch englische Orgel, aber trotzdem wirkte Stills Interpretation überzeugend. Beschwingt, übermütig und mit einem deutlichen Augenzwinkern erklang die Einleitung, mit erhabenem Pathos das berühmte "Land of Hope and Glory". Alles in allem "sehr britisch".

Im Anschluss an das Konzert wurde eine neue Broschüre über die Geschichte der Trierer Domorgeln vorgestellt. Auf 44 Seiten hat Wolfgang Valerius darin auf fundierte Weise 700 Jahre Orgelhistorie der Trierer Mutterkirche zusammen getragen. Erhältlich ist die Publikation für 3,90 Euro in der Dominformation und in allen Trierer Buchhandlungen. Gerhard W. Kluth

Kurzkritik: Musik aus dem Schwalbennest

Orgelmusik "sehr britisch"

Die letzten Nachrichten, die man von Domorganist Josef Still gehört hatte, war, dass er wegen eines Armbruches ein Konzert absagen musste (der TV berichtete). Jetzt ist er wieder da, der Bruch verheilt, und seine spielerischen Fähigkeiten haben offensichtlich nicht gelitten. Souverän eröffnete er die "Musik aus dem Schwalbennest", eine der beliebtesten Orgelkonzertserien in Trier, die immer wieder mehrere Hundert Menschen aller Altersklassen in den Dom zieht. Sein Programm hatte mit Werken von Percy Whitlock, Myron Jelleme Roberts und William Mathias einen deutlichen englischen Zungenschlag. Lediglich das "Tiento de Batalla" des Spaniers Juan Cabanilles mochte so gar nicht ins Programm passen. Dies nicht nur, weil es als einziges Barockwerk stilistisch etwas verloren wirkte. Gerade für die iberische Schlachtenmusik sind akustisch markante horizontale Trompeten spanischer Bauart unabdingbar. An ihnen fehlt es der Schwalbennestorgel jedoch. Ganz anders passte da der erste Marsch aus Edward Elgars "Pomp and Circumstance" in der Orgelfassung von Edwin Lemare. Zwar ist die Klaisorgel der Trierer Kathedrale auch keine typisch englische Orgel, aber trotzdem wirkte Stills Interpretation überzeugend. Beschwingt, übermütig und mit einem deutlichen Augenzwinkern erklang die Einleitung, mit erhabenem Pathos das berühmte "Land of Hope and Glory". Alles in allem "sehr britisch". Im Anschluss an das Konzert wurde eine neue Broschüre über die Geschichte der Trierer Domorgeln vorgestellt. Auf 44 Seiten hat Wolfgang Valerius darin auf fundierte Weise 700 Jahre Orgelhistorie der Trierer Mutterkirche zusammen getragen. Erhältlich ist die Publikation für 3,90 Euro in der Dominformation und in allen Trierer Buchhandlungen. Gerhard W. Kluth

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