Party mit Altmeister des Funk: Maceo Parker beim Festivalfinale

Dudelange · US-Saxofonist Maceo Parker hat zum Finale des Jazzfestivals "Like a Jazz Machine" in Dudelange eine große Party zelebriert. Im Kulturzentrum Opderschmelz brachte seine Band mit Funk und Soul das Publikum in Bewegung.

 Maceo Parker beim Auftritt in Dudelange. TV-Foto: Anke Emmerling

Maceo Parker beim Auftritt in Dudelange. TV-Foto: Anke Emmerling

Foto: Anke Emmerling (ae) ("TV-Upload Emmerling"

Dudelange. Was den Zuschauern im voll besetzten Kulturzentrum Opderschmelz blüht, machen Maceo Parker und seine Band gleich unmissverständlich klar. In Las-Vegas-Show-Manier eingeführt, tanzt der schlaksige 72-jährige Altsaxofonist auf die Bühne, schnappt sich das Mikrofon und singt "Funky Fiesta". Tatsächlich macht sich sofort Partystimmung breit, denn ab jetzt ist alles Spaß und Rhythmus.
Der peitschende Bass des Funkman Rodney "Skeet" Curtis, die perkussive Gitarre von Bruno Speihgt, das knackige Schlagzeug von Tony Mason, die groovende Orgel von Will Boulware, zwei weibliche Soulstimmen und gepfefferte Sätze von Posaune und Altsaxofon liefern den Stoff, der die Glieder in Bewegung setzt. Es ist ein Sound, der zurück katapultiert in die Durchbruchszeit von Soul, Funk, Rhythm & Blues, den musikalischen Orbit von James Brown. Darin ist Maceo Parker - der 2012 selbst für sein Lebenswerk als stilprägender Musiker ausgezeichnet wurde - groß geworden. Ihn hat er auch entscheidend mitentwickelt, seit er 1964 in Browns Bläsersektion als Tenor-Saxofonist anfing. Daran erinnert er mit einem Zitat aus "Papa\'s got a brand new Bag".
Auch Ray Charles, mit dem er später gearbeitet hat, setzt er ein Denkmal mit der Ballade "You don\'t know me", die er mit rauchiger Soulstimme singt. Das ruhigere Stück kommt nicht ohne den clownesken Spaß aus, mit dem Parker seinen Auftritt würzt. Er parodiert Charles mit Sonnenbrille und steifen Bewegungen.
Dann folgt wieder der Schwenk zum treibenden Funk - auch mit einem Jux: "Was wir nicht spielen, ist Jazz", sagt Parker, um gleich eine virtuose Kostprobe dessen, was er nicht spielt, zu liefern. Im Vordergrund steht jedoch der Soul. Parker selbst pflegt ihn in Spiel und Gesang. Sexy wird er aber auch von Martha High und Darlene Parker, Maceos Cousine, transportiert. Der Abend ist eine Zeitreise durch Parkers Werk, vor allem aber, wie besungen, "A funky good time". ae

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