Pastorale Klassik und barocke Liebe

Klassik und Romantik auf der einen und Barock auf der anderen Seite - das Internationale Festival Echternach hat in seinen jüngsten Konzerten mit Gegensätzen gearbeitet. Beide trafen auf die Zustimmung des Publikums.

Echternach. (gkl) Ludwig van Beethoven und Peter Tschaikowsky waren die ersten Meister, die das Geschehen bestimmten. Veranstaltungsort war die Basilika in Echternach, in der die Solistes Européens, Luxembourg (Sel) sich Beethovens Coriolan-Ouvertüre, Opus 62, und dessen sechster Sinfonie, der "Pastorale", widmeten. Am Pult stand hierbei der neue Chefdirigent der Sel, Christoph König. Forsch und beherzt, gleichzeitig aber nachvollziehbar ging König die beiden Werke an, und sein neues Orchester folgte ihm absolut willig. Die Folge wäre eine homogene und überzeugende Darstellung gewesen, hätte das Ganze nicht unter der Akustik der Basilika gelitten. Es muss unverständlich bleiben, warum das Festival mit einem sinfonischen Konzert in das Gotteshaus geht, wo mit dem Trifolion ein exzellenter Saal zur Verfügung steht.

Für den zweiten Abend hatten die Echternacher mit dem Ensemble Sonatori de la Gioiosa Marca Besuch aus Venedig an der Sauer. Die sieben Italiener gaben dem Publikum im bestens besuchten großen Saal des Trifolions einen musikalisch-barocken Einblick in die menschlichen Leidenschaften im Allgemeinen und in ihre eigenen im Besonderen. Die Sonatori haben sich seit ihrer Gründung einen respektablen Ruf erworben, den sie zusammen mit dem Solisten Giuliano Carmignola untermauerten. Verbunden mit überragender technischer Brillanz gaben sie dem Vergnügen (Concerto C-Dur "Il Piacere") freien Lauf, hegten ihren Verdacht (Concerto c-Moll "Il Sospetto") und gerieten in Unruhe (Concerto D-Dur "L'Inquitudine). Feurig und doch mit Stil gaben sie natürlich auch der Liebe (Concerto E-Dur "L'Amoroso") die Ehre. Am Ende wunderte es nicht, dass Carmignola und den Sonatori stehende Ovationen entgegengebracht wurden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort