Ein mathematisches Genie, das eine Maschine erfindet, mit deren Hilfe während des Krieges die Geheimbotschaften der Nazis dechiffriert werden konnten – das klingt eher nach einem Stoff für einen Agententhriller als nach einem psychologischen Kammerspiel. Doch genau das hat der Franzose Benoît Solès um Alan Turing geschrieben: „Die Turing-Maschine“. Der britische Forscher, einer der bahnbrechenden Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, gilt als Urvater des Computers und der künstlichen Intelligenz – und eben als Entwickler jenes Apparates, der es ermöglichte, den Enigma-Code der Nationalsozialisten zu entschlüsseln und so den Kriegsverlauf entscheidend zu beeinflussen. Paul Hess bringt das Stück um Alan Turing (1912-1954) in einer Produktion des Theaters Trier auf die Bühne der Europäischen Kunstakademie. Es ist seine erste Schauspielregie.