Penny Lane und der Herr der Saiten

Luxemburg · Sein Konzert am Freitagabend im Atelier in Luxemburg war mit rund 500 Besuchern ausverkauft. Kein Wunder, Al Di Meola ist einer der bekanntesten Gitarristen weltweit. Der Herr der Saiten spielt seit mehr als 30 Jahren Gitarre. Sein aktuelles Album "All Your Life" widmet er seinen Idolen, den Beatles. TV-Redakteurin Mandy Radics hat den Künstler für ein Interview getroffen.

 Im Atelier begeistert Al Di Meola seine Fans. Sein neues Album widmet er den Beatles. TV-Foto: Mandy Radics

Im Atelier begeistert Al Di Meola seine Fans. Sein neues Album widmet er den Beatles. TV-Foto: Mandy Radics

Al Di Meola kann sich gut an Trier erinnern. "Das ist diese Stadt mit den vielen römischen Bauwerken." Dort hat er in den 1990ern gespielt. "In Trier habe ich ein Gemälde gekauft, das ich dann für mein CD-Cover benutzt habe. "Ich weiß noch, dass wir an einem Sonntag in der Stadt waren und ich im Schaufenster einer Galerie dieses Bild sahen. Die Organisatoren haben den Künstler für mich ausfindig gemacht. So konnte ich es am gleichen Tag kaufen." Am Wochenende hat Di Meola im ausverkauften Atelier gespielt. Im TV-Interview erzählt er von seinem neuen Album "All your Life", sein Leben und seine Pläne.

Wie viele Gitarren haben Sie?
Al Di Meola: Oh je, es müssen an die 70 Instrumente sein. Meine erste gute Gitarre habe ich auch noch, die bekam ich, als ich elf Jahre alt war. Es ist eine Guild Starfire.

Wie sieht es mit Lieblingsstücken aus?
Di Meola: Ich habe fünf bis zehn Instrumente, die wertvoll sind. Das sind Vintage-Gitarren oder Instrumente, die speziell für mich angefertigt wurden. Gitarren sind für mich auch Sammlerstücke, weil sie mit den Jahren wertvoller werden.

Wie sehr lieben Sie ihre Gitarre? Haben sie Namen?
Di Meola: Sie sind für mich Gebrauchsgegenstände. Nein, Namen gebe ich ihnen nicht, so war meine Bindung zu ihnen nie.

Sie haben mit Größen wie Santana, Paco de Lucia oder Phil Collins auf der Bühne gestanden. Mit wem würden Sie gerne noch spielen? Di Meola: Mit Paul Mc Cartney. Das ist ein Traum von mir.

Sie haben mehr als 28 Alben aufgenommen. Jetzt spielen Sie Beatles Songs. Warum gerade die Beatles?
Di Meola: Ich habe mit Gitarre spielen angefangen wegen der Beatles. Ihr Sound ist einzigartig. Über die Band hört man überall und jeden Tag etwas. Jeder kennt die Musik. Ich hatte das seit Jahren im Kopf. Aber um die Songs spielen zu können, musste ich mich erst entwickeln.

Wie kam es dazu?
Di Meola: Ich war sehr schlecht drauf, richtig depressiv, weil ich gerade mitten in meiner Scheidung steckte. Da habe ich mich entschieden, das Album anzugehen.

Was hat das Projekt bei Ihnen bewirkt?
Di Meola: Die Produktion hat mein Leben gerettet. Es war gesund, inspirierend. Mit dieser CD verbinde ich so viel Persönliches. Das Studio, die Lebensphase. Und das ist etwas, was ich normalerweise nicht spiele.

Apropos Studio, erzählen Sie mal.
Di Meola (strahlt): Die gesamte CD wurde in den Abbey Road Studios aufgenommen. Erst waren es nur drei Songs. Den Rest wollte ich zu Hause produzieren. Als ich daheim war, bekam ich das Gefühl für die Songs einfach nicht. Also ging ich zurück und machte das Album dort fertig.

Was war das für ein Gefühl?
Di Meola: Es hat das zurückgebracht, was man als Erwachsener verliert. Das Gefühl, sich über etwas uneingeschränkt und mit ganzem Herzen freuen zu können. Ich habe mich wie ein kleiner Junge gefühlt.

Wie sind Sie mit den Songs Ihrer Idole umgegangen?
Di Meola: Alle Songs sind als Beatlessongs zu erkennen. Ich deplatziere die Melodie, verändere aber nicht die harmonische Struktur. Ich respektiere die Melodie, improvisiere aber auch viel. Das ist ein Tribut an die Beatles.

Ihr Lieblingstitel auf dem Album "All you need"?
Di Meola: Ich liebe den Track Penny Lane. Er hat so viel Seele.

Und was kommt als Nächstes?
Di Meola: Das ist gerade das Ende eines großen Lebensabschnitts für mich und der Beginn eines neuen. Natürlich bin ich ein wenig ängstlich. Ich arbeite bereits an einem neuen Album, das nächstes Jahr erscheinen soll. Ich schreibe meine eigene Musik. Das Album wird einfach ich sein, nicht ein spezieller Stil.

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