Pilger, Musiker und Kunstgestalten

Saarburg · Sommerzeit ist Open Air Zeit. Die nutzen auch das Kulturbüro Saarburg und das Amüseum für eine Doppelausstellung, von der zumindest ein Teil im Freien zu besichtigen ist. Am Buttermarkt stehen die Skulpturen des französischen Bildhauers Jivko. Die Arbeiten seines Malerkollegen Jürgen Ecker sind im Amüseum zu sehen.

 Die Skulptur„Opfer“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Die Skulptur„Opfer“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Saarburg. Ein Gruppe Jugendlicher sitzt auf dem Sockel und ist mit ihren Handys beschäftigt. Über ihr ragen die bedrohlichen Köpfe von Jivkos Stele "Totem" in die vier Himmelsrichtungen. Gegenüber auf der anderen Seite der Brücke lassen sich gerade zwei holländische Touristen mit dem "Opfer" des Bildhauers ablichten. Einmal mehr ist Saarburgs Buttermarkt diesseits und jenseits des Wasserfalls zum sommerlichen Skulpturenpark geworden. Als Gemeinschaftsprojekt mit der französischen Partnerstadt Saarebourg zeigen Kulturbüro und Amüseum Werke des in Frankreich lebenden Künstlers.
Der 1963 in Bulgarien geborene Bildhauer ist in Frankreich ausgesprochen beliebt. Seine Arbeiten stehen in vielen öffentlichen Sammlungen, selbst im Pariser Elysée Palast. Die figurativen kraftvollen Bronzen, die in Saarburg zu sehen sind, geben einen guten Einblick in die Themenvielfalt des Künstlers. Sie reicht vom Musiker über den Pilger bis zum mystischen Totem. Zuweilen ist seine Bildsprache abstrakt, wie in jener Arbeit, die ihr Titel als "fragil" bezeichnet und die dafür doch etwas handfest daherkommt.
Die Bildsprache des Künstlers setzt auf eine ausdrucksstarke Gestik , die seine Figuren charakterisiert. Oft geht von ihnen eine Anmutung von Härte und Düsternis aus , so wie bei seinem "Pilger". Manch einer dieser kantigen Körper hat geradezu etwas Skelettiertes, das man als Verweis auf Vergänglichkeit und menschliche Todesnähe verstehen kann.
Der Bulgare in Frankreich steht fest in der Tradition der realistischen Skulptur. Auch seine Themen haben in der Kunst- und Geistesgeschichte lange Wurzeln.
Mit Arbeiten wie "Ikarus" oder "Opfer" greift der Künstler zudem auf mythologische Vorbilder zurück. Leider sind die Arbeiten nicht optimal aufgestellt. Das liegt an dem vielfältigen Geschehen am Buttermarkt, wo sich die Skulpturen häufig gegen Kleiderständer, Auslagen und Terrassenmöbel behaupten müssen.
Wem nach weniger Gegenständlichkeit ist, den erwarten im Amüseum im Rahmen der Doppelausstellung die phantasievollen "Raumstücke" des Malers Jürgen Ecker in Öl, Acryl und Pastell. er
Bis 9. Oktober, Öffnungszeiten Amüseum: täglich von 11 bis 16 Uhr außer samstags.
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