Pop-Musik der Champions-League

7500 Zuschauer erlebten das Konzert der Berliner Pop-Gruppe Rosenstolz in der Trierer Arena - präsentiert vom Trierischen Volksfreund.

Trier. Von wegen frostig: Den kalten Temperaturen draußen trotzt das deutsche Pop-Duo Rosenstolz Peter Plate und AnNa R. mit vielen aktuellen Hits und einigen ´Oldies. 7500 Fans kamen zum Konzert. Diese Besucherzahl konnten im Herbst 2008 nur "Die Toten Hosen" toppen, die 8000 Fans nach Trier zogen.

Intelligente Texte, poppige Melodien



Rosenstolz, die vor zehn Jahren gerade mal den Großen Saal der Trierer Tuchfabrik mit 400 Plätzen füllen konnten, haben es geschafft. Mit intelligenten Texten, eingängigen, poppigen Melodien und ihrer netten Art begeistern Anna und Peter die Massen. Allein schon die imposante Bühne zeigt: Hier gibt es Pop-Musik der Champions-League. Das E-förmige, riesige Gebilde in Weiß wird zu Beginn allerdings von einer großen Leinwand verdeckt - auf der, anstelle einer Vorband, das Video zu "Blaue Flecken" bejubelt werden darf. Und als Bilder aus fast 20 Jahren Band-Geschichte über die Leinwand flimmern, ist das buntgemischte Publikum nicht mehr zu bremsen. Rosenstolz-Fans kommen aus allen Bevölkerungsgruppen, denn das Duo bietet Unterhaltung für die ganze Familie. Petra Clausohm und Markus Männersdorfer vom Rosenstolz-Fan-Club sind sogar aus Osnabrück hergereist: "Rosenstolz sind einfach klasse, die wollten wir uns auch in Trier anschauen", sagt Petra Clausohm und klatscht begeistert mit. Mit dem Song "Sternraketen" startet schließlich die Show. Hits des aktuellen Albums mischen sich mit Songs aus den 90ern wie "Ich geh auf Glas", dem 1998er-Grand-Prix-Qualifikations-Lied "Herzensschöner" oder "Schlampenfieber" und den größten Hits "Ich bin ich", "Ich geh in Flammen auf" oder "Liebe ist alles". Einher damit geht auch ein ständiger Wechsel zwischen Musikstilen: Mal wird es rockig ("Das gelbe Monster"), dann wieder ganz ruhig und einfühlsam, als AnNa R. auf einer Schaukel "Unerwartet" singt, und dann gibt es süßlichen Disco-Pop mit dem tollen Song "Königin".

Dass beide trotz ihres mittlerweile großen Erfolgs auf dem Boden geblieben sind, schätzen die Fans - und verzeihen selbst einen groben Patzer: AnNa R. verdreht in dem bittersüßen "An einem Morgen im April" den Text und reißt viele aus ihrer Versunkenheit. "Davor habe ich mich immer gefürchtet, ein dickes Sorry", sagt sie - das Publikum nimmt's gelassen, auch weil die Band dadurch noch menschlicher rüber kommt. Als kleinen Leckerbissen haben Rosenstolz außerdem noch den neuen Song "Grüße an mein Leben" im Gepäck. Mehr als zweieinhalb Stunden später, nach 23 Songs und zwei Zugaben endet das Konzert mit "Bist du dabei" und vielen, vielen zufriedenen Gesichtern. "Seid ihr beim nächsten Mal wieder dabei?", fragt AnNa R.- ein lautes "Ja" schallt ihr entgegen.

AnnAS Kostüm-Show:

Während Peter in Jeans und schwarzer Weste das komplette Konzert meistert, verwandelt sich AnNa R. mehrfach stilsicher im Berliner Mode-Hip. Im weißen Tütü-Rock, einem schwarzen Oberteil und einer schwarzen Lederjacke, bemützt mit grauer Ballonmütze legt sie los, um dann mit gelbem Rock weiterzumachen. Wenige Lieder später zeigt sie sich auf einer Schaukel im schwarzen Kleid, einem pompösen Mantel mit weißer Schärpe. Nur einen Song später hat sie den Mantel abgelegt und ähnelt im dünnem Jäckchen und schwarzem Hut dem Pop-Star Madonna der 80-er Jahre. Diesmal hält das Outfit länger. Nach sieben Liedern legt sie einen langen, schwarzen Mantel ab, um darunter drall in schwarz-roter Korsage, schwarzem Faltenrock und weißem Hemd zu erscheinen. Zur Zugabe dann der letzte Kostüm-Wechsel, diesmal ganz die Diva im schwarzen Etui-Kleid. (hpl)

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