Preis für Saarland-Jazzer

Trier · Oliver Strauch, Jazz-Schlagzeuger, Komponist und Professor an der Musikhochschule Saarbrücken ist diesjähriger Preisträger des EuroCore-JTI Jazz Awards. Die Auszeichnung wird zum zweiten Mal vergeben, diesmal in der mit 5000 Euro dotierten Kategorie "Interregional - La Grande Régi on".

 Über die Großregion hinaus bedeutender Instrumentalist, Komponist und Pädagoge: der Saarbrücker Schlagzeuger Oliver Strauch ist Preisträger des EuroCore-JTI Jazz Award. Foto: privat

Über die Großregion hinaus bedeutender Instrumentalist, Komponist und Pädagoge: der Saarbrücker Schlagzeuger Oliver Strauch ist Preisträger des EuroCore-JTI Jazz Award. Foto: privat

Trier. Der EuroCore-JTI Jazz Award ist ein von Jazzclub EuroCore und JT International gemeinsam ausgelobter Preis für bedeutende Jazzmusiker.
Nachdem er 2010 erstmals in der Kategorie "International" an Marilyn Mazur verliehen wurde, geht er jetzt an eine für die Großregion Saar-Lor-Lux, also interregional bedeutende Persönlichkeit. Die Wahl ist auf den in Saarbrücken lebenden, 45-jährigen Schlagzeuger Oliver Strauch gefallen, der in den frühen 1990ern durch seine Zusammenarbeit mit Saxofonist Lee Konitz bekannt wurde. "Er lebt und arbeitet in der Region, strahlt aber darüber weit hinaus, sein Werk hat internationales Gewicht", begründete Ulrich Beckerhoff, Jazztrompeter und Professor an der Folkwang-Hochschule in Essen die Entscheidung der von ihm geleiteten Fachjury.
Neben ihm hatten Professor Manfred Eichel aus Berlin, unter anderem ehemaliger Chef des Kulturmagazins "aspekte" sowie die teils auch als Musiker und Festivalleiter tätigen Kulturjournalisten Ralf Dombrowski aus München (Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online), Dr. Peter Kleiss aus Saarbrücken (Saarländischer Rundfunk) und Dr. Rainer Nolden vom Trierischen Volksfreund in Trier getagt. Zuvor hatten sie zehn Musiker/innen aus der Großregion nominiert, das heißt, sie aufgefordert, sich mit vier selbst ausgewählten Musikstücken und einer auf eine DIN A 4 Seite beschränkte Biografie zu bewerben. "Das hat uns eine gemeinsame Basis und den Nominierten die Chance gegeben, ihre künstlerischen Schwerpunkte selbst zu definieren", erläutert Manfred Eichel.
Sehr einheitlich sei das Votum für Strauch ausgefallen. "Er ist ein hervorragender, auf allen Ebenen für Neues offener Instrumentalist, Komponist und Pädagoge", lobt Beckerhoff. Bestechend sei seine soziale Kompetenz, die sich in Rückhalt und ideengebendem Zusammenspiel und konzeptioneller Organisation eigener Projekte mit anderen Musikern äußere. Damit präge und bereichere er das kulturelle Leben der Großregion. Als Beispiel führt Peter Kleiss das Projekt "Die Redner" an, in dem Strauch mit anderen Künstlern und Darstellungsformen wie Video und Tanz Reden von John F. Kennedy oder Charles de Gaulle umgesetzt hat. Hier gehe ein Musikerstatement mit politischer Aussage weit über den normalen Rahmen hinaus. Bei Thomas Schmitt vom Jazzclub EuroCore, der Oliver Strauch als Teilnehmer beim Jazz-Workshop International des Clubs und Gast bei Jazz im Brunnenhof kennt, herrscht Freude über dessen Auszeichnung. Bei den Juroren kommt die über eine Erkenntnis dazu, wie Manfred Eichel formuliert: "Die Qualität in der Region ist sehr hoch und der Fundus an infrage kommenden Musikern wirklich groß."
Die Preisverleihung wird entweder am 25. November oder 2. Dezember im Rahmen eines Preisträgerkonzertes im Kurfürstlichen Palais erfolgen. Der endgültige Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

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