Christian Rach, d e r Restauranttester, ist der Vorreiter, dem immer mehr Gastronomieprofis nacheifern. Das Prinzip ist einfach: Rach bewegt sich wild gestikulierend auf ein meist schmuddelig aussehendes Restaurant zu. Drinnen Begrüßung und Testessen. Rach, der am Samstag mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde, gestikuliert wild weiter, gruselt sich angesichts der Mahlzeiten, die ihm serviert werden. Auch der Zuschauer gruselt sich angesichts "Hollo-Bollo" (bergeweise Tüten-Hollandaise und Fertig-Bolognaise auf totgekochtem Nudelgericht) und anderer kulinarischer Grausamkeiten.

Die Gründe für den mangelnden Erfolg des Restaurants hat Rach schnell ausgemacht: Neben schlechtem Essen, sind es meist viel zu große Karten. Erste Hausaufgabe für den vom Ruin bedrohten Küchenchef: Die Karte verkleinern. Gerne werden auch chaotische und verdreckte Küchen präsentiert oder Kommunikationsprobleme gegeißelt. "Du musst Chef sein für deine Leute!" Rach schüttelt den Kopf, gestikuliert und nimmt Köche und Restaurantleiter ins Gebet. Betretene Gesichter, Tränen, Verzweiflung… Aber der Superkoch wäre nicht Superkoch, würde er nicht - wild gestikulierend - nach vollbrachter Standpauke das Restaurant verlassen, um sehr gespannt auf den nächsten Tag zu warten. Dann wird endlich geschafft, aufgeräumt, geputzt, dekoriert. Wie schnell das alles geht! Und plötzlich sind alle gut drauf. Aber irgendetwas fehlt doch noch. Ach ja, die Gäste, die ja wieder in Scharen kommen sollen. Und da sind sie ja auch schon. Nachdem die Sättigung der Menschen gelungen ist, sind alle glücklich. Christian Rach rudert noch einmal wild mit den Armen und: Er nimmt Abschied. Aber nicht für immer. Er geht, um nach vier Wochen wiederzukommen und wild gestikulierend festzustellen: "Um diesen Laden mache ich mir keine Sorgen mehr!" Nora John

Rach, der Restauranttester, RTL, Montag, 20.15 Uhr.