Raus aus den Kinderschuhen!

Kein erhobener Zeigefinger, kein "Bildungsdruck" - fröhlich und freundlich laden die "Bücherminis" Eltern ein, ihr Kind zu fördern. Dass das Projekt in der Wiege beginnt und damit die bestehenden engagierten Leseförderungsprojekte der Stadtbücherei in Kindergärten und Schulen unterstützend vorbereitet, ist sonnenklar.

So sonnenklar, dass man sich wundert, warum noch niemand im Land auf diese Idee gekommen ist. Dass die "Bücherminis" laufen lernen konnten, ist dem Einsatz vieler zu verdanken, die das Projekt finanziell und tatkräftig unterstützen. Die Initiative ist einer kritischen Frage zu verdanken: Was nutzen die Leseprojekte einer Bücherei, wenn man nur die erreicht, die sowieso "in Bildung investieren"? Wie erreicht man, dass möglichst viele Kinder im elementaren Bereich Lesen und Sprache von Anfang an einfach Spaß haben, dass das Buch wieder "ganz normal" wichtig wird, und nicht nur das Fernsehen? Manche Eltern haben vielleicht vergessen oder selbst nie erlebt, welche Welten Bücher öffnen, wie Geschichten, Reime, Bilder, die Magie der Sprache das Leben bereichern. Die Bücherminis sind ein Anstoß. Dem Projekt ist zu wünschen, dass es den Kinderschuhen entwächst und in Sieben-Meilen-Stiefeln das Land erobert. Es wird sich "auszahlen". s.suennen@volksfreund.de

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