Musik Laut, lustig und soooo heiß - Rea Garvey eröffnet Amphitheater Open Air (Fotos)

Trier · 3500 Rea-Garvey-Fans stellten sich am Donnerstag in Trier den hohen Temperaturen beim ausverkauften Auftakt der Freiluft-Konzertreihe im Amphitheater. Die Hitze hielt den Iren und die Zuschauer allerdings nicht davon ab, gemeinsam zu tanzen.

 Rea Garvey hielt zwischendurch auch mal ein Schwätzchen mit dem Publikum. Zum Beispiel darüber, dass seine Tochter auch zu den Fridays for Future-Demonstrationen geht.

Rea Garvey hielt zwischendurch auch mal ein Schwätzchen mit dem Publikum. Zum Beispiel darüber, dass seine Tochter auch zu den Fridays for Future-Demonstrationen geht.

Foto: Julia Nemesheimer

Spätestens als der große schwarze Vorhang fällt und den Blick auf die bunte Bühne und Sänger Rea Garvey freigibt, haben die meisten Fans vergessen, wie heiß es eigentlich ist. Die Freiluft-Konzertreihe mit dem Titel Amphitheater Open Air ist eröffnet. Die Sonne hat sich hinter die Hügel und die alten römischen Mauern verdrückt. Mit einem kühlen Getränk und den vielen Lachern, die Rea Garvey mit in den Kessel bringt, wird die Hitze dann gänzlich zur Nebensache.

Sichtlich gut gelaunt springt und hüpft der gebürtige Ire auf der Bühne herum, animiert das Meer aus Fans dazu, ihm mit ausgestreckten Armen im Takt zuzuwinken und macht Scherze mit dem Publikum. Mit seinem typisch englischen Akzent erzählt er, dass er auf Fotos von Konzerten manchmal in ungünstigen Winkeln erwischt wird. „Da drehe ich mich nur einmal kurz und schon wiege ich zehn Kilo mehr. Aber hey, ich bin Musiker und kein Model, ist mir egal.“ Wenig später lässt er von den Sicherheitsleuten Wasser ans Publikum verteilen. „Wenn du einen Schluck getrunken hast, gib’ die Flasche einfach weiter. Wenn du etwas hast, was du nicht weitergeben solltest, dann gib’ sie lieber nicht weiter“, sagt er lachend. Die Antwort aus dem Kessel ist immer Lachen und Beifall.

Rea Garvey beim Amphitheater Open Air in Trier
30 Bilder

Rea Garvey beim Amphitheater Open Air in Trier

30 Bilder
Foto: Julia Nemesheimer

Seine Klassiker, wie zum Beispiel „Can’t Stand The Silence“ (2011), „Oh My Love“ (2014) oder „Can’t Say No“ (2014) hat er mit zum Amphitheater Open Air gebracht. Das erkennen auch die Zuschauer, die viele Texte mitsingen und auch neuere Songs schon an den ersten Akkorden erkennen. Darunter zum Beispiel auch „Kiss me“ oder „Is it Love“ von seinem aktuellen Album mit dem Namen „Neon“.

Die Lichtshow des Konzerts, die bunten Riesenluftballons, die über das Publikum wandern und die Bühnengestaltung sind abgestimmt auf das „Neon“-Album. Große Lichtkreise in Neonfarben heben sich auf der Bühne hinter den Musikern ab. Ab und zu steht der Sänger so, dass es aussieht, als hätte er einen Heiligenschein. Und er tut sein Bestes, diesem auch gerecht zu werden: Er ermutigt die Zuschauer dazu, jedem mit Liebe zu begegnen und niemals aufzugeben, auch wenn das Leben nicht immer so verläuft, wie man es sich vorstellt. Um seine Ansprache zu unterstreichen, spielt er danach den Song „Never Giving Up“.

Und auch über private Dinge spricht er zwischen zwei Liedern. Seine 14-jährige Tochter gehöre zu den Schülern, die zu den Fridays for Future-Demonstrationen gehen. Zuvor habe er sich auch ausführlich mit ihr darüber unterhalten. Man müsse die Welt öfter aus der Sicht der Kinder sehen, ähnlich wie es auch in dem Reamonn-Song „Through the eyes of a child“ heißt, den er auf dem Konzert ebenfalls spielt. Vor seiner Solokarriere war Rea Garvey Frontmann der Band Reamonn, die sich im Jahr 2010 auflöste.

Wer allerdings nach diesem ersten Reamonn-Song nun auch auf den Hit „Supergirl“ hoffte, wurde enttäuscht – das Lied bleibt aus. Die Band Reamonn wurde im Jahr 2000 mit „Supergirl“ bekannt, Rea Garvey produzierte den Song im Jahr 2015 gemeinsam mit der Sängerin Anna Naklab erfolgreich neu.

Eine wichtige Botschaft gibt Rea Garvey seinen Fans zum Abschluss mit auf den Weg: „Denkt immer daran, ihr müsst nichts ganz alleine schaffen. Schaut mich an: Ohne euch wäre ich überhaupt nicht hier.“ Und zumindest für die Zeit des Konzerts war keiner der Zuschauer allein, sondern ein Teil der Rea-Garvey-Fangemeinschaft.

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