Reihenweise Stars zum Zwanzigsten

TRIER. Rechtzeitig zum Jahreswechsel veröffentlichen die Moselfestwochen einige spektakuläre "Appettithappen" für die Saison 2005. Die Zukunft des Festivals über diese Spielzeit hinaus bleibt weiter im Ungewissen.

Festwochen-Intendant Hermann Lewen fügte der Presse-Information über die Spitzenveranstaltungen seines Festivals einen wortlosen, aber stolzen Kommentar hinzu: Die neueste Liste der Spiegel-Klassik-Bestseller. Sie enthält gleich drei Künstler, die zur Gästeliste der Moselfestwochen 2005 gehören. Zum Beispiel der Echo-Preisträger und höchstgehandelte Nachwuchs-Pianist Martin Stadtfeld, der am 17. Juni - exakt 20 Jahre nach dem Auftakt-Konzert mit Justus Frantz - im Kloster Machern Beethoven und Rachmaninov spielt. Und die lettische Geigerin Baiba Skride, die mit ihrer aus dem Jahr 1708 stammenden Stradivari am 29. Juli an gleicher Stelle Schubert und Liszt interpretiert, begleitet von ihrer Schwester Lauma am Klavier. Nicht zu vergessen der gleichfalls Echo-prämierte Oboist Albrecht Mayer, dem Lewen gemeinsam mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester die Saisoneröffnung am 27. Mai anvertraut hat. Weitere Höhepunkte versprechen die Open-Air-Konzerte im Sommer. Im Innenhof des Kurfürstlichen Palais in Trier geben das World Guitar Ensemble (1. Juli), die German Brass (13. Juli) sowie Kultstar Götz Alsmann ihre Visitenkarte ab. Die schwimmende Moselbühne in den Kröver Moselauen sieht die legendären Paveier (15. Juli) und den "Zauber einer Sommernacht" (16. Juli). Für neue Akzente steht die "Venezianische Nacht" im Stil der Commedia dell'Arte mit Barockmusik und Theater am 10. September im Kloster Machern. Zum großen Finale am 3. Oktober steht diesmal Bachs H-Moll-Messe in der Basilika auf dem Programm. Das komplette Programm der Moselfestwochen wird traditionell im März vorgestellt, zeitgleich beginnt schon die Vorbereitung der Folgespielzeit. Das wird im kommenden Jahr schwierig, denn die bisherige Trägergesellschaft wird, wie mehrfach berichtet, zum Jahresende 2005 in der bisherigen Form definitiv aufgelöst. Eine Nachfolge-Organisation ist aber trotz politischer Bemühungen bislang nicht in Sicht. Die bisherigen Träger, Stadt und VG Bernkastel-Kues, haben nach TV -Informationen deutlich gemacht, dass sie die Vorplanung für 2006 nicht mehr als Auftrag der alten GmbH betrachten. Falls in den nächsten drei Monaten keine Lösung gefunden wird, ist die Fortsetzung der erfolgreichen Veranstaltungsreihe akut gefährdet. Aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg wird derweil Bereitschaft bekundet, sich an einer konstruktiven Lösung zu beteiligen. Offenbar wartet man dort auf einen konkreten Vorschlag des Kreises Bernkastel-Wittlich, wo die Moselfestwochen seit der Gründung ihren Schwerpunkt haben.

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