Gesucht wird eine Stadt: Die Heimat der "Wombats", gleichzeitig die des FC Everton. Die Brutstätte eines Slangs, der mit dem Englisch meines früheren Lehrers so viel zu tun hat wie Wayne Rooney mit Molekular-Biologie. Die Geburtsstadt von Star-Dirigent Sir Simon Rattle (kleiner Feuilleton-Anflug), Hitler-Neffe William und "Spice Girl" Melanie Chisholm. Die posierte in den 90ern bevorzugt in bunten Trainingsanzügen, weshalb sie gern "Sporty Spice" genannt wurde. Oder schlicht "Assi Spice", allerdings nur von mir. Um es einfacher zu machen: Beatles, Kulturhauptstadt 2008, FC Liverpool. Ob es die "Wombats" mal in die Phalanx der großen Töchter und Söhne der Stadt schaffen, ist sicher fraglich: Die Band, die auch zur Eröffnung des Kulturjahres spielen durfte, steht auf der Hype-Liste derzeit ganz oben. Für musikalische Neuerfindungen stehen die Wombats nicht. Da wird vieles quer durch die Pop-Jahrzehnte kombiniert und auf tanzbar getrimmt. Unterhaltsam wird das aber allemal sein. Zu überprüfen am 28. März im Luxemburger "Den Atelier". Nazareth

In den frühen 90ern gab es viele Bands, die man mit Edding auf Ledertasche oder Rucksack unsterblich machen wollte, bis zu den Sommerferien jedenfalls. Die Langmähnigen zeigten beim Abpinnen des original Metallica- oder Napalm-Death-Schriftzuges ungeahntes künstlerisches Geschick. Die Holzfällerhemden beschworen Alice in Chains oder Nirvana. Und die Mädchen hörten U2. Jeden Tag, von morgens bis nachts, allesamt. Bis auf eines, das auch nett war und hübsch und klug und nur in einer Hinsicht jenseits von Gut und Böse. Nazareth war Katjas Band. Nazareth! Die Schotten, die vor Ewigkeiten mit dem gecoverten "Love Hurts" einen Riesen-Hit hatten. Das Lied nahmen sie dann 1982 mit ein kleinen Änderungen erneut auf, nannten es aber clevererweise "Dream On", damit das keiner merkt. Nazareth gut zu finden war so uncool, dass es schon fast wieder cool war, wenn Sie mir den angegrauten Jugend-Slang bitte verzeihen. Nazareth packt es auch heute nicht auf viele Schulranzen. Dabei haben die mal mehr und mal weniger harten Rocker um Sänger Dan McCafferty einige gute Songs aufgenommen (zum Beispiel das ebenfalls gecoverte "This Flight Tonight"). Wenn die Band loslegt, kann sie auch heute noch Spaß machen. Zum 40. Bandjubiläum spielt Nazareth am 20. März in der Eisenbahnhalle Losheim.Mit Wucht und Wut: Eine besondere Band aus Flensburg spielt am 15. März im Nachtcafé Gerolstein. Escapado sind hart, schnell, laut, manchmal frickelig. Hardcore mit deutschen Texten - das machen sie so gut, dass das bis dahin gänzlich hardcorefreie "Grand Hotel van Cleef"-Label (Kettcar, Tomte) zugriff. Die wussten, was sie tun. Empfehlung für alle nicht so Zartbesaiteten. Mehr in Richtung "Die Ärzte" gehen die Hamburger "Montreal", die ebenfalls am 15. März gemeinsam mit "The Creetins" (Punk-Rock aus Kiel) im Haus der Jugend Wittlich spielen.Jede Menge Abwechslung: Hinter dem Künstlernamen Moneybrother verbirgt sich der Schwede Anders Wendin. Der kann sich zwischen Rock und Pop, Soul und bisweilen gar 70er-Disco nicht so recht entscheiden. Dass sich Unentschlossenheit manchmal gut anhören kann, wird Moneybrother am 12. März im Forum Trier beweisen. Das Credo des Ducsaals: Wenn jemand richtig gut ist, darf er wiederkommen. Der immer noch junge englische Blues-Rock-Gitarrist Aynsley Lister spielt am 22. März bereits zum achten Mal (!) in Freudenburg. Mehr braucht man nicht zu sagen. Zugabe Trier, Exhaus: Heute: Barra Head (Tipp!), 28.3.: Hate Eternal. MJC-Keller: 15.3. Bandgeek Mafia /Skafield. Bitburg, Halle 300: Eternal Tango. Pellingen: 8.3. Herrgottsrock mit Audio-1 und X-Change (Cover), Freudenburg, Ducsaal: 8.3. Mark Selby, 15.3. Marty Hall Trio, 20.3. Queenkings. Bernkastel-Kues: Jimmy Beat (60er, unplugged, Mosellandhalle), Luxemburg: schon ausverkauft: Tokio Hotel (7.3.), James Blunt (29.3., beide Rockhal). Weitere Bands in der Rockhal Esch: Liquido (13.3.), Arid (15.3.), Nightwish (22.3.). "Den Atelier": DJ Shadow (19.3). (AF)