Reingehört

Eine ungewöhnliche Kombination: Oscar Peterson, fingerflinker Jazzpianist der ersten Riege, und Fred Astaire, fußflinker Tänzer und als Sänger nicht ganz so der ersten Riege angehörend, kommen im Studio zusammen, um anhand von 40 Songs die "Astaire Story" nachzuerzählen. Was einerseits naheliegend ist: Denn die Lieder, die Astaire in seinen Musicalfilmen singt, sind Glanzstücke des "Great American Songbook", zu dem Komponisten wie George Gershwin, Cole Porter, Irving Berlin und Jerome Kern Meisterhaftes beigesteuert haben.

Zahllos sind daher auch die Jazzversionen von Evergreens wie "Cheek to Cheek" oder "The Way you look tonight". Aber Astaire ist kein Jazzsänger, seine stimmlichen Qualitäten reißen nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Dennoch: So einwandfrei, wie die Songs im Kontext seiner Filme "funktionierten", weil er vokale Unzulänglichkeiten souverän wegzutanzen vermochte, so strahlen auch die Studioaufnahmen einen reizvoll-verknitterten Charme aus. Und da Oscar Peterson mit Ray Brown (Bass) und Alvin Stoller (Schlagzeug) den Solisten einfühlsam begleitet, ist diese musikalische Mesalliance zumindest ein gutgelaunter, swingender One-Night-Stand. Die Aufnahmen von 1952 sind in einer technisch einwandfrei aufpolierten CD-Fassung wieder erhältlich. Rainer Nolden Masterjazz Records 0128892868, über in-akustik

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