Richtig guter Pop

Anna Depenbusch ist wieder da - zum Glück! Nach rund fünf Jahren Pause legt die äußerst vielseitige Hamburger Musikerin ein neues Album vor: "Das Alphabet der Anna Depenbusch". Bei uns ist es eher eine Seltenheit, dass eine Künstlerin nicht nur als Songschreiberin, Sängerin, Instrumentalistin (Pianistin), sondern auch noch als ihre eigene Produzentin fungiert.

Richtig guter Pop
Foto: (g_kultur

Doch Anna schafft das offensichtlich spielend! Ihre neue CD mit fünfköpfiger Band ist spitze. Die elf Titel mit einer Gesamtspielzeit von über 40 Minuten machen richtig Laune. Annas versprühte Lebensfreude und Leichtigkeit der ersten Hälfte des Albums springen schnell auf die Hörer über. Der zweite Teil ist eher melancholisch, schwächelnde Beziehungen stehen hier im Vordergrund. Die Depenbusch bietet wirklich gelungene deutsche Texte. Die Arrangements verleihen den Songs den letzten Schliff, immer wieder finden sich Einsprengsel in der Melodie: hier ein überraschender Bläsereinsatz, da ein Vibrafon oder auch "singende" Streicher. Anspieltipps: die Eröffnungsnummer "Fürimmersekunde", das chansonhafte "Frauen wie Sterne" (7) sowie das mit trefflichen sprachlichen Bildern arbeitende, von einer vergangenen Liebe handelnde "Du und die Nacht" (10). Fazit: Mit heller, klarer Stimme dargebotener deutschsprachiger Pop - der sich wohltuend von anderen Vertretern des Genres abhebt. Jörg Lehn
Anna Depenbusch: Das Alphabet der Anna Depenbusch, Sony Music Entertainment Germany/Columbia, Gütersloh 2017.

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