Trier/Saarburg Von Schauspielern, Rio und Robotern
Trier/Saarburg · „Was ihr wollt“ kehrt ins Theater Trier zurück – und mit ihm Jan Plewka als Narr Feste. Der Sänger der Band „Selig“ wird im November auch noch auf ganz anderer Mission in Saarburg zu erleben sein.
Jan Plewka freut sich. Er freut sich wie Bolle. Darüber, dass er und Shakespeare erneut zueinander gefunden haben. Denn es ist nicht das erste Mal, dass er in einem Stück des berühmtesten Engländers aller Zeiten auf einer Bühne steht. Vor Jahren schon hat er im „Sturm“ und „Romeo und Julia“, beides unter der Regie von Jette Steckel, am Hamburger Thalia-Theater mitgewirkt. „Shakespeare und Rio Reiser sind mir hold“, erzählt Plewka. „Die schweben wie Schutzengel über mir.“ Rio Reiser? Wieso der Sänger von „Ton, Steine, Scherben“? Das ist eine längere Geschichte, bei deren Erzählung sein Nudelgericht kalt wird, das die Kellnerin mitten ins Interview stellt. Doch das Essen muss warten. Durch seine Freundin Caroline Peters („Mord mit Aussicht“), berichtet er, ist er ans Hamburger Schauspielhaus gekommen, das damals (zwischen 2000 und 2005) vom Intendanten Tom Stromberg geleitet wurde, dem Sohn von – und hier schließt sich ein Kreis – Rudolf Stromberg, der in den 1980er Chef des Trierer Theaters war. Plewka spielte als Musiker in einem Stück von René Pollesch Lieder von Rio Reiser, dessen erklärter Fan Tom Stromberg ist. Dieser fragte Plewka, ob er nicht Lust auf eine Reiser-Hommage habe. Natürlich hatte er Lust – „und seitdem bin ich immer gefragt worden, wenn sie jemanden brauchen, der singen und hin und wieder einen Satz sagen kann“. Und jetzt brauchte „Was ihr wollt“-Regisseur Frank Hoffmann einen, der singen und hin und wieder einen Satz sagen kann.