Saitenzauber pur beim Jazzkonzert in Echternach

Echternach · Eine "Nacht der Jazzgitarren" haben die vier Virtuosen Larry Coryell, Helmut Kagerer, Paulo Morello und Andreas Dombert im Rahmen des Festival International Echternach im Trifolion zelebriert. Eine ganz besondere Note verlieh dem stilistisch vielseitigen Konzert der Gastauftritt der belgischen Gitarrenlegende Philip Catherine.

Vier akustische Gitarren, vier Jazzmusiker mit unterschiedlichem Hintergrund und individuellem Stil, diese Konstellation der "Nacht der Jazzgitarren" verspricht Spannung. Und die liefert sie auch. Ab dem ersten temporeichen und swingenden Stück "Cookin\' at the Continental" drängt sich der Vergleich mit elektrischen Teilchen auf, die jedes für sich dynamisch schwirren, zusammen aber eine kraftvolle Stromladung bilden. Kein Wunder, es sind Koryphäen ihres Fachs am Werk, die deutschen Jazz-Gitarristen und -Dozenten Helmut Kagerer, Paulo Morello, Andreas Dombert und ihr Stargast, der 1943 in Texas geborene Larry Coryell. Er, der mit Berühmtheiten wie John McLaughlin oder Paco de Lucia gespielt hat, gilt als Pionier des Fusion-Jazz. Ein Beispiel dafür ist eine Komposition von Coryell selbst, die auf dem "Freedom Jazz Dance" des Saxofonisten Eddie Harris basiert. Die ist allerdings so kühn und komplex, dass den Musikern eine gewisse Anspannung anzumerken ist. Der Ausgleich folgt mit Philip Catherine als Duo-Partner. Während er selbst seine Gitarre filigran und etwas klirrend-metallisch klingen lässt, webt Catherine ganz weiche, sanfte, leise Töne, mit unnachahmlich feinen Nuancierungen. Da schwingt Seele mit. Der Beifall will nicht enden.
Zum furiosen Endspurt setzt die Quadriga Kompositionen und Arrangements aller Beteiligten, unter anderem einer eine Bearbeitung von Miles Davis "Publicity" an. Erst nach zwei Zugaben dürfen die Saitenkünstler ziehen. ae

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