Sanierung statt Ehrung

TRIER. Der Kunstpreis der Stadt Trier, der Ramboux-Preis, wird in diesem Jahr nicht verliehen. Ursache dafür sind die Personal- und Raum-Engpässe, die durch die Sanierung des Städtischen Museums Simeonstift entstehen.

"Wir haben in diesem Jahr weder die Personalkapazitäten noch die Räumlichkeiten, um den Ramboux-Preis auszuloben", erklärt Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. Die Mitarbeiter des Städtischen Museums Simeonstift seien mit den Räumarbeiten wegen des Museum-Umbaus auch im Vorfeld schon derart beschäftigt gewesen, dass der Aufwand, der mit der Ausschreibung verbunden ist, nicht betrieben werden konnte. "Außerdem stehen uns schlichtweg durch die Museumsschließung die Räume für die Einzelausstellung des Preisträgers, die mit der Verleihung verbunden ist, nicht zur Verfügung", bedauert Holkenbrink. Elisabeth Dühr, Leiterin des Simeonstift, bestätigt: "Wir müssen zur Zeit 30 000 Exponate verpacken und transportieren, da bleiben keine Kapazitäten." Den Ramboux-Preis verleiht die Stadt im Zweijahresrhythmus an bildende Künstler aus der Region. Benannt ist er nach dem Trierer Maler Johann Anton Ramboux (1765 bis 1833). Mit dem Preis, der sich in den letzten Jahren in eine Auszeichnung für Nachwuchskünstler gewandelt hat, sind ein mehrwöchiges Stipendium in einer Partnerstadt Triers, eine Einzelausstellung und der Ankauf von Werken des Künstlers zum Preis von 5000 Euro enthalten. Seit 1996 wird der vorher jährlich verliehene Preis im Zweijahresrhythmus ausgeschrieben. "Ab 2006 wird der Ramboux-Preis wieder turnusgemäß verliehen", zitiert Holkenbrink den Beschluss des Kulturdezernats-Ausschusses. Der Umbau des Simeonstifts soll jedoch erst Anfang 2007 abgeschlossen sein. "Dann haben wir kein Personalproblem mehr und können für die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten im Vorfeld der Verleihung andere Räumlichkeiten suchen", sagt Dühr. Dass der Preis wegen Personal- und Raum-Engpässen in diesem Jahr nicht ausgeschrieben wird, ist für den Trierer Künstler Werner Persy, Ramboux-Preisträger 2000, verständlich. "Je seltener ein Preis verliehen wird, desto höher ist sein Wert", sagt er. Außerdem zeichne sich der Ramboux-Preis dadurch aus, von öffentlicher Stelle verliehen zu werden. "Und die Ausstellung zu einem von der Stadt ausgelobten Preis gehört nun mal auch in offizielle Räumlichkeiten."

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