Satte Klänge zum Geburtstag

Morbach/Bengel/Gerolstein · Bulgarien ist die Heimat vieler bekannter Musiker im Bereich der Klassik. Gleich ein ganzes Kammerorchester aus Sofia machte jetzt aus besonderem Anlass Station in der Region.

 Geburtstagskind Nikolai Tchotchev (Mitte) spielte mit seinen Freunden aus Sofia beim Konzert in Morbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Geburtstagskind Nikolai Tchotchev (Mitte) spielte mit seinen Freunden aus Sofia beim Konzert in Morbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Morbach/Bengel/Gerolstein. Wie soll ein Musiker seinen Geburtstag feiern? Natürlich mit Musik, am besten mit einem Konzert. Das hat sich auch Nikolai Tchotchev, Trompeter und Musiklehrer an der Mittelmosel, gesagt und anlässlich seines 65. Wiegenfestes Gäste eingeladen, mit denen ihn eine lange Freundschaft verbindet. Die Sofioter Solisten waren gekommen, um mit dem Jubilar gleich ein ganzes Wochenende in Morbach, Gerolstein und im Kloster Springiersbach zu musizieren. Selbstredend ließ sich Tchotchev, zu dessen bekanntesten Schülern Thomas Hammes zählt, ein Spiel mit der Piccolotrompete nicht nehmen. Glänzend und feierlich erklangen so das berühmte "Trumpet Voluntary" von Henry Purcell und der erste Satz aus Giuseppe Torellis Konzert für Trompete und Streicher in D-Dur.
Tchotchevs Freunde unter der Leitung von Plamen Djaurov beeindrucken besonders durch ihre Konsequenz. Allen Zeitströmungen zum Trotz, dies wurde auch in der Morbacher Pfarrkirche St. Anna deutlich, bleiben die Bulgaren auch in der Barockmusik bei ihrer breiten, satten und saftigen Spielweise. So kamen Purcell und Torelli, wie auch der "Winter" aus Antonio Vivaldis "Jahreszeiten", bei dem Konzertmeister Yordan Dimitrov äußerst virtuos den Solistenpart übernommen hatte, mit einem fast schon romantischen Zungenschlag daher.
Mit der Mezzosopranistin Rosalinde Nierop reihte sich eine weitere Gratulantin bei den Musikern ein. Insbesondere mit der Arie "Expectans, expectavi Dominum" aus dem "Oratorio de Noël" von Camille Saint-Saëns konnte die Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes beeindrucken.
Den Höhepunkt im Programm stellte das Sextett "Souvenir de Florence" in der Fassung für Streichorchester von Peter Tschaikowsky dar. Dieses äußerst anspruchsvolle Opus 70 war dazu angetan, in den Klängen zu baden, die Virtuosität und Präzision zu bewundern und sich von der spannenden Interpretation forttragen zu lassen. Am Ende konnte man nur noch gratulieren. Dem Geburtstagskind und allen Akteuren. gkl

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