Theater Schauspieler Walter Sittler muss seine Figuren mögen

Hamburg/Trier · (dpa/aheu) Der Schauspieler Walter Sittler, bekannt aus der Krimiserie „Der Kommissar und das Meer“, wünscht sich, dass Bösewichte im Film ambivalenter gespielt werden. „Wenn man die Bösen so darstellt, dass man ihre Bosheit zwei Meter gegen den Wind erkennt, ist das ein Fehler.

Das ist ja genau der Punkt, dass man nicht sofort am Auftreten sieht, dass jemand kein guter Mensch ist.“ Sittler wird am 17. und 18. Januar im Trierer Theater im Gastspiel „Als ich ein kleiner Junge war“ auftreten – eine Produktion von Martin Mühleis auf der Grundlage von Erich Kästners autobiografischem Roman, die mit dem Erich-Kästner-Preis ausgezeichnet wurde. Beide Trierer Vorstellungen sind ausverkauft.

Sittler kann nach eigener Aussage nur Personen spielen, die ihm schlüssig erscheinen. „Das kann auch ein grausamer oder dummer Mensch sein, solange ich die Figur verstehe und in ihrer Komplexität mag“, sagte er. Er könne auch einen Nazi wie Reinhard Heydrich verstehen und daher spielen, auch wenn er ihn im geschichtlichen Zusammenhang „ganz grauenhaft“ finde.

(dpa)
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