Schmerzfrei trotz Grippe und Fritz Wepper

Trier · Er kann es nicht lassen. Auch bei seinem Programm "schmerzfrei" in der Arena in Trier macht Comedian Atze Schröder Bemerkungen über den Schauspieler Fritz Wepper: "Toller Typ". Und auch sonst lässt der Komiker mit der Lockenperücke, der noch deutlich unter den Folgen einer Grippe leidet, kaum ein Thema aus.

Trier. Schmerzfrei scheint Atze Schröder wohl wirklich zu sein. Auf jeden Fall zieht er trotz gerade überstandener Grippe und Husten sein Programm vor 2000 Zuschauern in der Trierer Arena durch.
Und er ist bei Lästereien über Kollegen nicht zimperlich. Da bekommt nicht nur Schauspieler Fritz Wepper, der dem Komiker per Gericht eine saftige Strafe von 250 000 Euro angedroht hat, sein Fett weg. Schröder lästert, dass Wepper 2,30 Meter groß sei und einen Waschbrettbauch habe und beziehungsmäßig eine Doppelgarage mit einem älteren und einem jüngeren Modell habe.
Auch Heidi Klum wird durch den Kakao gezogen. Sie und ihre angehenden Topmodels seien viel zu dünn, findet Atze. "Die konnte ja nicht mal den Seal (See-Aal) halten und muss jetzt einen vom Personal nehmen, der sich nicht wehren kann."
Viel Gelächter gibt es auch, wenn Schröder Franz Beckenbauer imitiert. Und über Fußballer Andi Brehme lästert. "Der macht sich keinen Kopf, ist bei ihm ja auch nicht so schwierig".
Mit Beobachtungen aus dem Alltagsleben kann Schröder ebenfalls beim Publikum punkten. "Cedrik, ich gehe jetzt nach Hause": Mit albernen Bewegungen macht er nach, wie eine Mutter vergeblich versucht, ihren übergewichtigen Nachwuchs vom Spielplatz wegzubewegen. Natürlich darf die Nummer mit den Waldorfschülern und militanten Vegetariern nicht fehlen.
Und Atze Schröders Programm ist nicht immer ganz jugendfrei. Davor warnt er gleich zu Beginn. Und manchmal landet sein deftiger Witz deutlich unterhalb der Gürtellinie. So macht er sich Gedanken, wie Rainer Calmund wohl zu seinen Kindern gekommen ist: "Selbst die dickste Kerze hat noch einen Docht", behauptet er, und das Publikum klatscht begeistert.
Den wohl größten Lacher des Abends hat Atze Schröder aber mit "Butzekatze". Da schildert er bildreich und ausführlich, wie er nach Afrika reist, um dort ein Krankenhaus zu eröffnen, das er mit den bei Günther Jauch gewonnenen halben Millionen unterstützt hat. Sehr lustig beschreibt er, wie ihm regungslos viele Afrikaner lauschen, von denen er wegen der Dunkelheit nur die Augen wie LEDs sehen kann. Und als er es endlich schafft, Stimmung zu machen, tanzen sie vollkommen ausgelassen. "Butzekatze, butzekatze" und Schröder springt mit seltsamen Bewegungen auf der Bühne wild rum, bis das Publikum laut lacht und er fast keine Luft mehr bekommt.
Schröders Humor ist nicht politisch korrekt, oft unter der Gürtellinie und gnadenlos gegenüber anderen Prominenten. Aber witzig ist es trotzdem.

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