Schmerzhaft am Nerv der Zeit

Luxemburg. (dt) "Die Kassette", eine schwarze Komödie von Carl Sternheim, in einer Inszenierung von Marion Poppenborg, feiert am Donnerstag, 7. Oktober, um 20 Uhr im Kapuzinertheater in Luxemburg Premiere.

Als "Arzt am Leibe seiner Zeit" wollte Carl Sternheim verstanden werden und schmetterte 1911 ein Stück in die Welt, das schmerzhaft komisch noch den Nerv unserer Zeit trifft.

Familie als Rückzugsraum? Als Solidaritätsgemeinschaft gegen die geschäftige Draussenwelt? Mitnichten. Der pure Darwinismus herrscht in der bürgerlichen Familie Krull und die Metaphern wie "an die Gewehre" machen schnell klar: Hier ist ein Kriegsschauplatz, und es wird nicht ohne Verletzte abgehen. "Ein Raubtierkäfig" wie beim Zeitgenossen Wedekind tut sich auf, die bürgerlichen Samtgardinen sind schnell heruntergerissen und es heißt Geld oder Sex - oder: wie sexy ist Geld. Die Kassette, eine andere Art der Büchse der Pandora wird geöffnet. Von Akt zu Akt dieses Lustspiels werden die Zuschauer Zeugen, wie sich die Beteiligten unter dem Druck verformen bis das größte Geheimnis enthüllt wird. Und sie dürfen noch ein kleines Weilchen zuschauen und lachen... auch über sich selbst.

Weitere Aufführungen: 12. Oktober, 13. Oktober, 14. Oktober (18.30 Uhr), 16. Oktober, 12. November, 13. November, jeweils 20 Uhr

Karten über Théâtre des Capucins (Place du Théâtre 9), Telefon (00352) 47964054, Fax (00352) 465065

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