Trier. Die Partitur hat stattliche 55 Seiten und ist rhythmisch keineswegs einfach. Mit "Aksak" im 7. Trierer Sinfoniekonzert (Donnerstag, 3. Mai, 20 Uhr, Theater Trier) hat Komponist Hasan Ucarsu auf Tanzrhythmen zurückgegriffen, die auf dem Balkan verbreitet waren - und in Ucarsus Heimat, der Türkei. Ucarsu, der in seinem Heimatland und in den USA ausgebildet wurde und zu den angesehensten Komponisten am Bosporus gehört, unternimmt einen Brückenschlag zwischen europäischer Avantgarde und türkischer Musik-Tradition, hat folkloristische Elemente in seine Musik eingebracht und dabei doch kompromisslos modern komponiert. Am Dirigentenpult steht Ucarsus Landsmann Orhan Salliel. Der türkische Dirigent studierte in Istanbul, Finnland und den Niederlanden. Er war unter anderem Schüler von Valery Gergiev und Wolf Dieter Hauschild. Seit April 2009 ist er Generalmusikdirektor des staatlichen Sinfonieorchesters Antalya.Nicht nur Ucarsus Komposition verspricht neue Musik-Erlebnisse. Spannend wird gewiss auch der Beginn des 7. Sinfoniekonzerts. Die Trierer Philharmoniker spielen Modest Mussorgskys sinfonische Dichtung "Eine Nacht auf dem kahlen Berge" - ein klangfarbenreicher Hexensabbat mit allerlei diabolischen Zutaten und origineller Harmonik. Im Übrigen bewegt sich das 7. Sinfoniekonzert in europäisch-gemäßigten Bahnen. Die junge, in Salzburg geborene Geigerin Byol Kang, ausgebildet unter anderem bei Igor Ozim und Antje Weithaas und mehrfach preisgekrönt, spielt das Violinkonzert von Jean Sibelius. Und zum Ende dürften bei Beethovens "Pastorale" auch die Besucher versöhnt werden, deren Vorliebe für Atonalität und Hexentänze begrenzt ist. 7. Sinfoniekonzert, Donnerstag, 3. Mai, 20 Uhr, im Trierer Theater. Werke von Mussorgsky, Ucarsu, Sibelius und Beethoven. Byol Kang, Violine. Philharmonisches Orchester Trier, Leitung Orhan Saliel. Karten (0651) 718 1818