Schon wieder Spider-Man - echt jetzt? - 6. Teil läuft in regionalen Kinos

Trier · Spider-Man - schon wieder? Der rot-blaue Superheld aus dem US-Verlagshaus Marvel ist nicht nur eine der erfolgreichsten, sondern auch penetrantesten Kinofiguren der letzten 20 Jahre. Sein aktueller Auftritt "Spider-Man: Homecoming" ist der sechste Kino-Blockbuster seit 2002, der sich um den beliebten Wandkletterer dreht.

Schon wieder Spider-Man - echt jetzt? - 6. Teil läuft in regionalen Kinos
Foto: Sony Pictures (g_kultur

Der 21-jährige Brite Tom Holland (Foto: dpa) ist nach Tobey Maguire ("Spider-Man 1 bis 3") und Andrew Garfield ("The amazing Spider-Man" und "Spider-Man: Rise of Electro") bereits der dritte Darsteller des Teenagers Peter Parker, der von einer radioaktiven Spinne gebissen wird und daduch Superkräfte erhält.
Deshalb ist die Frage völlig gerechtfertigt: Schon wieder Spider-Man? Echt jetzt?

Mit den fünf Vorgängern hat Homecoming inhaltlich nichts zu tun. Gut für Neueinsteiger, doch diese sollten sich nicht zu früh freuen. Denn der neue Spider-Man-Film ist eine direkte Fortsetzung von "The first Avenger: Civil War", in dem Tom Holland die bunte Hüpfdohle 2016 zum ersten Mal in einer Nebenrolle gespielt hat. Wer also genau wissen will, warum Iron Man (Robert Downey jr.) hier mitspielt, wer die Chitauri sind und warum Teile von New York bereits zu Beginn von Homecoming in Schutt und Asche liegen, muss ein paar Stunden mehr ins Marvel Cinematic Universe investieren, das mittlerweile 16 Filme umfasst. Muss man aber nicht. Homecoming macht auch ohne jedes Vorwissen Spaß.

Warum? Vor allem wegen Tom Holland. Er spielt Spider-Man so, wie seine Schöpfer Stan Lee (er ist wieder mit seinem üblichen Cameo-Auftritt dabei) und Steve Ditko ihn in den frühen 1960er präsentiert haben. Peter Parker ist ein schüchterner Teenie, ein Nerd, der noch zur Highschool geht und alle Nöte eines Außenseiters mitbringt. Kaum Freunde, keine Freundin, schüchtern, ständig das Ziel von Attacken und bösen Streichen. Holland sieht in Homecoming tatsächlich wie 14 aus und bringt die Verzweiflung über seine Geheimidentität überzeugend rüber.
Denn in jeder Gefahrensituation muss Peter Parker sich als Feigling tarnen, verschwinden, sich hinter den Kulissen umziehen und als Spider-Man wiederkommen, um Menschen zu retten. Die ihn dann natürlich verachten, sobald er die Marke ausgezogen hat und wieder der normale Peter Parker ist. Ein Leitmotiv der mittlerweile 45 Jahre umfassenden Spider-Man-Geschichte.

Hauptdarsteller Nummer zwei ist die famose Optik. Endlich bewegt sich Spider-Man auch auf der Leinwand so, wie ihn geniale Zeichner verschiedener Comic-Epochen - allen voran Steve Ditko und Todd McFarlane - aufs Blatt gebracht haben. Schnell. Ruckartig. Unvorhersehbar. Insektenhaft. Wenn er am Netz durch Manhattans Häuserschluchten schwingt, ist das eine optische Achterbahnfahrt. Absolut sehenswert.
Den Rest der Darstellerriege nimmt der Zuschauer kaum wahr. Auch Robert Downey jr. hat man als blasierten Milliardär Tony Stark und rot-goldenen Iron Man mittlerweile oft genug gesehen.

Doch es gibt eine Ausnahme: Michael Keaton spielt den Bösen so großartig, das der Zuschauer sich fragt, warum dieser Mann sein Talent in einen Superheldenfilm investiert.
Keaton spielt den Geier, einen cholerischen Abbruchunternehmer, der gerne als Dämon mit rasiermesserscharfen Metallschwingen unterwegs ist. Holland und Keaton harmonieren hervorragend auf der Leinwand. Der Geier wird deshalb sicher zurückkommen. Wenn Keaton nicht zu viel Gage fordert.
Der Film läuft im Trierer Cinemaxx, im Kinopalast Vulkaneifel, im Moselkino Bernkastel-Kues und im Eifel-Kino-Center Prüm.

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