Seine Welt hat Noten

Christophe Mirkes gilt als eines der großen Luxemburger Musiktalente. Der 14-jährige Nachwuchssänger schafft mit seinem Knabensopran das zweifach gestrichene "C". Nebenbei spielt er auch noch Geige und Klavier und komponiert.

 Christophe Mirkes kann nicht nur singen, sondern auch Geige spielen. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Christophe Mirkes kann nicht nur singen, sondern auch Geige spielen. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Consdorf/Echternach. "Musik machen", sagt Christophe Mirkes, wenn man ihn nach seiner Lieblingslingbeschäftigung fragt. "Musik machen", wenn er erzählt, was er in seiner Freizeit macht. Und seine Pläne für die Zukunft? "Musik machen." Aber dann fällt Christophe Mirkes doch noch ein musikfreier Raum ein. Die Straße, wo er zuweilen mit seinen Inlineskates unterwegs ist.

Der junge Luxemburger ist eines der hoffnungsvollen Gesangstalente Luxemburgs. Noch mit 14 Jahren schafft sein Knabensopran das zweifach gestrichene "C", also jene Schwindel erregende Tonhöhe, die kaum jemand erreicht. Entsprechend berühmt ist der junge Sänger im Großherzogtum. "Schauen Sie nur mal ins Internet", empfiehlt seine Mutter.

Durchbruch bei den Echternacher Festspielen



Rundum musisch geht es seit jeher im Hause Mirkes zu. Mutter Josiane ist Musiklehrerin. Bei ihr hatte der Sohn mit vier Jahren die ersten Klavierstunden. Vater Jean-Paul ist Kunsterzieher. Im Wohnraum des schmucken Neubaus in Consdorf bei Echternach glänzt ein Flügel. Nebenan steht eine Orgel.

Seit den ersten Versuchen auf dem Klavier ist viel geschehen. Den mütterlichen Unterricht haben Musikschule und Konservatorium Luxemburg übernommen, wo Christophe Mirkes im Knabenchor "Pueri Cantores" (Sängerknaben) singt.

Den eigentlichen Durchbruch brachte eine Rolle bei den Echternacher Festspielen, wo der Zehnjährige in Mozarts "Zauberflöte" den ersten Knaben sang. "Seitdem habe ich kein Lampenfieber mehr", erzählt der junge Sänger, der inzwischen über eine beachtliche Liste von Soloauftritten mit Werken von Bach bis Mendelssohn-Bartholdy verfügt. Freilich: "Am liebsten singe ich immer noch Haydn".

Auch sonst traut sich der 1996 geborene Jungstar einiges zu. Neben Klavier spielt er Geige, zudem komponiert er Konzerte. Und wie könnte es anders sein: Statt Büchern liest er lieber Partituren. "Mir macht alles Spaß, was kreativ ist." Klar, dass auch Kunst sein Lieblingsfach im Gymnasium ist. Wenn er ein neues Stück einübt, singt er es 16 Mal durch. "Das genügt", sagt der junge Luxemburger. "Ich kann gut Noten lesen und eigentlich alles singen." Vor dem unausweichlichen Stimmbruch haben weder Mutter noch Sohn Angst. "Mal sehen, was dann wird", bleibt Josiane Schmit-Mirkes gelassen. Auf jeden Fall will Sohn Christophe später etwas mit Musik machen.

Und dann kann man doch noch über etwas anderes als Musik mit ihm reden. Über seine Kochkünste nämlich, in deren Genuss zuweilen die ganze Familie kommt. Da unterscheidet sich das Gesangstalent dann kein bisschen von seinen Altersgenossen. Am liebsten isst er Spaghetti mit Soße. Aber so ganz kann der Jungsänger das Komponieren dann doch nicht lassen. Eine eigene Kreation mit Sojasauce ist seine Spezialität.

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