Faszination Mittelalter Erzbischof Poppo von Babenberg – Politiker, Kultstifter und Großbauherr

Trier · Die beiden berühmtesten Trierer Bauwerke, Porta Nigra und Dom, hat er maßgeblich geprägt: Poppo von Babenberg (+1047). Der populäre Erzbischof, der zeitweise selbst verehrt wurde wie ein Heiliger, war Jerusalem-Pilger, geschickter Strukturpolitiker und Herrscher über Trier, Koblenz und den Hochwald.

Poppo von Babenberg, Erzbischof von Trier, ließ die römische Porta zur Kirche umbauen und begründete den Simeonskult. In diesem Ostturm lebte sein Freund, der Eremit Simeon, fünf Jahre bis zu seinem Tod 1035.

Poppo von Babenberg, Erzbischof von Trier, ließ die römische Porta zur Kirche umbauen und begründete den Simeonskult. In diesem Ostturm lebte sein Freund, der Eremit Simeon, fünf Jahre bis zu seinem Tod 1035.

Foto: Anne Heucher

Simeonstraße, Simeonstift, Sim-Kneipe – an dem Eremiten Simeon aus Syrakus kommt man in Trier nicht vorbei. Ihm verdankt die Stadt, dass es die Porta Nigra überhaupt noch gibt, deren Umbau zur Simeonskirche dem eifrigen Steinraub im 11. Jahrhundert beizeiten ein Ende setzte. Mindestens genauso entscheidend für den Erhalt des Römertores war jedoch derjenige, der Simeon zum Heiligenschein verhalf und aktiv seine Verehrung betrieb: Poppo von Babenberg. Eine Poppo-Gasse sucht man in der Stadt vergebens, doch wurde jüngst in einem Neubaugebiet die Von-Babenberg-Straße aus der Taufe gehoben, unter der der Namensgeber allerdings weniger bekannt sein dürfte.