Museen Sexismus, Antisemitismus und das N-Wort: Wie Museen mit Diskriminierung umgehen

Trier · Wie sollen wir umgehen mit diskriminierenden Begriffen und Darstellungen? Diese Frage treibt auch Museen in Deutschland um. Manche stellen Titel auf den Kopf oder geben den Werken gleich ganz neue. Was sich Aussteller einfallen lassen.

 Die mittelalterliche Figur das Synagoge an der Trierer Liebfrauenkirche: An ihrer abwertenden Darstellung nehmen immer wieder Passanten Anstoß. Es fehlt eine erklärende Tafel, wie es sie oft in Museen gibt.

Die mittelalterliche Figur das Synagoge an der Trierer Liebfrauenkirche: An ihrer abwertenden Darstellung nehmen immer wieder Passanten Anstoß. Es fehlt eine erklärende Tafel, wie es sie oft in Museen gibt.

Foto: Anne Heucher

Die öffentliche Darstellung der Synagoge als der Verkörperung des Judentums erregt immer wieder Anstoß. An der Liebfrauenkirche in Trier flankiert sie mit verbundenen Augen und  zerbrochenem Stab den Eingang, vis-à-vis ihr Pendant, die stolze, bekrönte Ecclesia (Kirche). Eine Abwertung des Judentums, die bei Passanten besonders im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ immer wieder die Frage aufkommen ließ, warum hier keine erklärende Tafel steht. Anders ist das beim Original dieser Figur im Museum am Dom. Dort hat man schon Ende der 1980er Jahre eine Erklärung angebracht, die die abwertenden Konnotationen einzuordnen versucht. Und hat damit das gemacht, was in Deutschland heute vielerorts Kuratoren und Museumsleitungen umtreibt. Sie suchen nach dem richtigen Umgang mit diskriminierenden Darstellungen und Begriffen.