Sie küssen und schlagen sich

Trier · Von den Spannungen innerhalb eines Theaterbetriebs handelt "Der letzte Vorhang" der Niederländerin Maria Goos, ein Stück für zwei Personen. Die Premiere gibt es am Donnerstag, 20. Februar, um 20 Uhr im Studio des Trierer Theaters.

 Peter Singer und Sabine Brandauer sind ab Donnerstag in der Studio-Produktion „Der letzte Vorhang“ zu sehen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Peter Singer und Sabine Brandauer sind ab Donnerstag in der Studio-Produktion „Der letzte Vorhang“ zu sehen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Trier. Lies und Richard - wenn in einem Theaterstück die beiden Bühnenstars solche Namen tragen, ist eine Assoziation zu Richard Burton und Liz Taylor sicher kein Zufall. Genau das ist der Fall im Schauspiel "Der letzte Vorhang" der niederländischen Autorin Maria Goos, das am Donnerstag auf der Studiobühne des Trierer Theaters Premiere feiert. "Es ist ein bisschen wie aus dem Leben der beiden: Sie küssten und sie schlugen sich", sagt Gastregisseur Rolf Heiermann. Er führt zum ersten Mal im Trierer Theater ein Stück auf.
20 Jahre haben Lies und Richard zusammen auf der Bühne gestanden, bevor sich ihre Wege trennen. Sie waren zusammen erfolgreich, doch Lies ändert ihr Leben. Sie heiratet und zieht fort, er setzt seine Theaterkarriere fort und kämpft mit Alkoholproblemen. Mit seiner Arroganz und seinen Allüren vertreibt er die Schauspielkolleginnen, die auf Lies folgen.
Komödie und Drama zugleich


Doch nach zehn Jahren soll Lies wieder zusammen mit Richard auftreten, um eine wichtige Produktion zu retten. "Aber die beiden haben noch etwas abzuarbeiten", sagt Peter Singer, der den Richard spielt. Das Stück gebe den großen inhaltlichen Bogen in der Geschichte zweier Menschen unterschiedlichen Geschlechts wieder, beschreibt er das Thema des Stückes. Es handelt sich um eine Beziehung im Umfeld des Theaters. "Es geht dabei um Spannungen, Liebe und Hass", sagt sein weiblicher Gegenpart, Sabine Brandauer.
"Der letzte Vorhang" ist Komödie, Tragödie und Psychodrama zugleich. Das Zweipersonenstück zeige Spannungen zwischen dem Leben für die Bühne und der Existenz als normaler Bürger, und wie weit man sich der Kunst, dem Theaterspielen, verschreibe, sagt Heiermann.
Brandauer und Singer spielen in dem Stück weitere Personen, und das im Zeitraum von 30 Jahren. Sie erzählen damit automatisch eine Biografie, wenn sie Erlebnisse aus ihrem Leben zeigen. "Die Figuren Lies und Richard spielen ein Stück im Stück, angelehnt an ,Wer hat Angst vor Virginia Woolf\'", sagt Brandauer. "Es ist ein tolles Stück für zwei Schauspieler", fügt Regisseur Heiermann hinzu.
Während sich Singer länger auf seine Rolle vorbereiten konnte, hat Brandauer nur zwei Wochen Zeit gehabt, um den Text zu lernen und sich in die Person der Lies einzufühlen. "Ich hätte mir ein halbes Jahr gewünscht."
Premiere: Donnerstag, 20. Februar, 20 Uhr im Studio des Theaters Trier. Weitere Vorstellungen: 1., 8., 16., 21., 27. März. Karten gibt es an der Theaterkasse, Telefon 0651/7181818, www.theater-trier.de

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