Es war ein Wiedersehen – und was für eins! Das Trierer Theater fast ausverkauft, die Philharmoniker der Stadt maßvoll verstärkt, eine knisternde Erwartungs-Spannung in der Luft. Und dann István Dénes. Der schlendert leger durchs Orchester zum Podium und findet nach wenigen Worten den Kontakt zum Publikum. Er hat die richtigen Worte zu Bartóks Rumänischen Volkstänzen parat – Orchesterfassung von István Dénes. Und breitet auswendig dirigierend ein Klangpanorama aus von einer Vielfalt, die einfach nur erstaunt. Das hat natürlich mit Bartók zu tun, seiner Genialität und seiner Liebe zu echter Volksmusik. Aber ein Gutteil von Dénes ist auch dabei. Der ehemalige Trierer Generalmusikdirektor (GMD) kennt Bartók genau und vermittelt dessen Tonsprache perfekt. Seine Fassung für Orchester schärft die melodischen Konturen, vertieft Gefühle und entfaltet sogar Klänge, die für traditionelle Sinfonik ungewöhnlich sind. Und in der anschließenden Sonate „Begegnung im Mondschein. Nach Ludwig van Beethoven“ – da klingen in der Orchesterfassung von Dénes tatsächlich die Trompeten und Pauken des klassischen Orchesters mit.