Sinnlichkeit, Melancholie

Luxemburg · Nach dem erfolgreichen Konzert am 8. Oktober 2012 (der TV berichtete) erlebte das Publikum in der Luxemburger Philharmonie ein weiteres Meisterkonzert des Konzertzyklus "Brahms and Szymanowski" unter Leitung von Valery Gergiev.

Luxemburg. Eröffnet wurde der Abend mit Karol Szymanowskis 4. Sinfonie aus dem Jahre 1932. Als "Symphonie concertante op. 60 für Klavier und Orchester" bezeichnet, sprengt dieses Werk die Gattungsgrenzen, bewegt sich zwischen Klavierkonzert, Sinfonie und Kammermusik und muss alleine aufgrund dieser Genremischung als stilistisch heterogen gelten. Gekonnt inszenierte Gergiev die spannungsreichen Wechsel zwischen den sphärisch-ruhigen, von Intimität und Innigkeit durchströmten und den expressiven Passagen. Der russische Pianist Denis Matsuev meisterte den virtuosen Klavierpart souverän und überzeugte sowohl technisch als auch musikalisch.
Mit Brahms Sinfonie Nr. 4 in e-Moll wurde den klangsinnlichen und über weite Strecken heiter anmutenden Stücken Szymanowskis ein von tiefster Melancholie geprägtes Werk entgegengesetzt. Gergiev interpretierte es mit der für ihn charakteristischen Intensität. Besondere Hervorhebung verdienen die Soloholzbläser, die den Gestus des zweiten Satzes perfekt umsetzten.
Eine den 880 Zuhörern als Dank für den h erzlichen Applaus dargebrachte furiose Zugabe (Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1) rundete den Konzertabend stilvoll ab. J.L.

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