So füllt man das Sommerloch
In jedem Monat präsentiert TV-Reporter Andreas Feichtner seine persönlichen Konzert-Tipps. Im August freut er sich auf Peter Fox, Dinosaur Jr. und das c/o-Pop in Köln.
Trier. (AF) Es ist August. Wir, die Daheimgebliebenen, kauern in der Mitte des Sommerlochs. Wer jetzt aus der hintersten Politiker-Riege eine besonders geistfreie Idee von der Theke vor die Kameras zerrt, wird vielleicht gehört. Alles läuft ein bisschen langsamer.
Das Kleine wird ein bisschen größer, das Leichte gewinnt an Gewicht. Nur für die Musik stimmt das nicht. Denn auch wenn Rockhal, Ducsaal, Kulturfabrik Esch und andere Veranstalter in der verdienten Sommerpause sind, ist im August einiges los.
Open Airs: Zum Monatsauftakt gibt es heute die Kölschrocker BAP im Trierer Amphitheater, im Hunsrück stehen das Lott-Festival (Raversbeuren) und Nature One (Kastellaun) an. Am Freitag, 7. August, kehrt Kettcar auf die Exhaus-Sommerbühne zurück. Wenn man nach den Eindrücken des diesjährigen "Rock am Ring" geht. dürfte sich der Besuch lohnen. Am Wochenende (7./8, August) geht es mit einem Gratis-Festival weiter, dem "E-Lake" in Echternach. Das bewährte Konzept: Am Freitag gibt es Rock und Pop (unter anderem mit Polarkreis 18 und regionalen Bands wie Foodcoma oder der Bandgeek Mafia). Am Samstag legen Top-DJs auf - darunter auch der Niederländer Trance-Experte Ferry Corsten. Auch der Trip ins Saarland kann sich in diesem Monat lohnen: zum einen wegen "Rocco del Schlacko" in Püttlingen (14./15. August, u.a. mit Deichkind, Farin Urlaub, Mia., Rise Against, Muff Potter). Zwei Wochen später rückt der Losheimer See ins Zentrum: Peter Fox ist in diesem Sommer ohnehin der Künstler, auf den sich (fast) alle einigen können: Das verspricht eine spektakuläre Show (28. August). Einen Tag später spielen an gleicher Stelle die Toten Hosen. In Konz geht zudem das Museums-Open-Air über die Bühne (Ezio, Pippo Polina etc., 28./29. August).
Musikmesse: Vor sechs Jahren fand zum letzten Mal die "Popkomm" in Köln statt, anschließend zog sie nach Berlin. In diesem Jahr wurde die Musikmesse zum ersten Mal kurzfristig abgesagt - weil es für die Branche nichts zu feiern gebe. Das gilt nicht für die c/o pop (Cologne on Pop), ein auf Elektronik und Pop spezialisiertes Festival, das in Köln nach dem Abzug der Popkomm etabliert wurde. Dort gibt es in diesem Jahr (12. - 16. August) wieder eine Reihe verheißungsvoller Bands und DJs zu sehen - darunter Beirut (die Band um Multi-Instrumentalist Zach Condon), Whitest Boy Alive, The Notwist (mit Orchester), Trentemöller oder Bill Calahan.
Club-Konzerte: Auch drinnen gibt es im August einige Perlen - etwa Dinosaur Jr. mit Sänger und Gitarrist J Mascis, die als Muster an Beständigkeit immer noch genau so klingen, wie eh und je. Aber das ist ja auch gut so (25. August, Den Atelier, Luxemburg).
Ebenfalls zu empfehlen: Primal Scream (17. August, Atelier) und Calexico (20. August, Atelier). Im Exhaus geht es im August besonders hart zur Sache (die amerikanische Band Crüxshadows mag man davon ausnehmen, 12. August): Da stehen demnächst Metal, Hardcore und Grindcore hoch im Kurs (15. August: Grind-Fest, 18. August: Hate Eternal, 29. August: Darkest Hour).