Konzert Vier Gründe, warum die Pixies noch cool sind

Luxemburg · Konzert: Die Bostoner um Frank Black inspirierten etliche Bands und machten den Weg frei für Grunge. So war ihr Auftritt in Luxemburg.

 Die Pixies in Luxemburg: Gitarrist Joey Santiago (links) und Frank Black sind neben Schlagzeuger Dave Lovering von Beginn an dabei. Bassistin Paz Lenchantin spielt seit 2014 in der US-Band. Mehr Bilder: volksfreund.de

Die Pixies in Luxemburg: Gitarrist Joey Santiago (links) und Frank Black sind neben Schlagzeuger Dave Lovering von Beginn an dabei. Bassistin Paz Lenchantin spielt seit 2014 in der US-Band. Mehr Bilder: volksfreund.de

Foto: TV/Christian Kremer

Vielleicht wären Nirvana nie zur Legende geworden, gäbe es die Pixies nicht. Für Nirvana-Frontmann Kurt Cobain war jedenfalls „Smells Like Teen Spirit“ nur der Versuch, wie die Pixies zu klingen, wie die Herzensband aus Boston. Kurt Cobain ist seit 25 Jahren tot – aber die Pixies sind noch da. Vier Gründe, warum das gut so ist.

1) Die Wucht der Nostalgie: Klar, das gehört dazu. Wenn die Pixies spielen, herrscht nicht gerade Teeniealarm. Das Publikum kennt die späten 80er oder frühen 90er mehrheitlich eher nicht von Papa-Erzählungen oder aus der Krabbel-Perspektive. Die Pixies waren immer ein bisschen Underground, nie ganz vom Mainstream vereinnahmt. Und ob man den Über-Song „Where is my Mind?“ (1988, war übrigens keine Single) nun mehr mit dem Film „Fight Club“ verbindet oder langen Tanznächten im Indieclub – oder wo auch immer man sonst Kopf oder Herz verloren hat –, das ist völlig egal. Er ist noch immer groß, da muss man nichts verklären. Und das gilt nicht nur für diesen einen Song.

2) Die Pixies sind noch die Pixies: Manche werden widersprechen, weil Original-Bassistin Kim Deal seit 2013 nicht mehr dabei ist. Aber dennoch: Frontmann Frank Black, Gitarrist Joey Santiago und Schlagzeuger Dave Lovering waren schon bei der Bandgründung 1986 dabei. Und die Kim-Deal-Nachfolgerin Paz Lenchantin (seit 2014 dabei) macht in der vollen LuxExpo-Halle einen tollen Job als Bassistin und Sängerin.

3) Ihre neue Musik hat noch was zu sagen: Das neue Album „Beneath the Eyrie“ hat mehr Folk-Einflüsse als das Frühwerk, weniger Wut. Aber es zeigt eine Band, die noch Ideen und Themen hat und die sich nicht nur noch selbst zitiert und kopiert. Die Pixies werden damit zwar nicht mehr – wie früher – Hunderte neue Bands inspirieren, als sie den Grunge mit ins Leben riefen. Aber das war ja auch einmalig.

 Die Indieband Pixies ist am Donnerstag, 17. Oktober, in der Lux-Expo in Luxemburg aufgetreten.

Die Indieband Pixies ist am Donnerstag, 17. Oktober, in der Lux-Expo in Luxemburg aufgetreten.

Foto: TV/Christian Kremer

4) Sie sind angenehm unberechenbar: Jeden Abend das gleiche Programm spielen? Das machen Bands gerne mal, ist auch bequemer. Nicht so die Pixies: Die spielen jeden Abend zwar locker drei Dutzend Songs, auch in Luxemburg, wo es ordentlich krawallig losgeht von den Meistern des Laut-vs.-Leise. Aber jede Setlist ist anders. Das neue Album spielen sie fast komplett – der Rest variiert ziemlich stark. Live klingen sie so, als hätten sie keine Sekunde zu verschwenden. Das heißt: Minimale Pausen zwischen den Songs, kein unnötiges Aufhalten mit Hallo/Danke/Bitte oder gar mit Ansagen. Und natürlich gibt es keine Anbiederung ans Publikum. Klassiker wie „Where Is My Mind“, „Monkey Gone to Heaven“, „Gouge Away“ oder das poppige „Here Comes Your Man“ werden einfach rausgefeuert – und vom Publikum gefeiert. Immer noch cool, die Dame und die Herren.

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