Soziologe Karl Martin Bolte gestorben

München · (dpa/hpl) Der bedeutende deutsche Soziologe Karl Martin Bolte ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilte das Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf seiner Homepage mit.

Bolte hatte fast 30 Jahre lang dort gelehrt. Er sei bereits am Montag bei München gestorben.

Bolte hatte von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1992 einen Lehrstuhl für Soziologie in München inne und prägte das Institut auch als Leiter maßgeblich. Seine Arbeiten zur Sozialstrukturenanalyse und seine Forschungen zur Arbeits- und Berufssoziologie seien wegweisend gewesen, schrieb Institutsdirektorin Paula-Irene Villa. Eines seiner bedeutendsten Forschungsergebnisse war die sogenannte "Boltesche Zwiebel". Ein Modell, das die bundesrepublikanische Gesellschaft der 70er Jahre beschrieb, in der der Mittelstand den größten Bevölkerungsanteil ausmachte, während Arme und Vermögende am oberen und unteren Ende in der Minderheit waren. Die Grafik, die das Modell beschreibt, ähnelt einer Zwiebel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort