Später Start - volles Programm

Luxemburg · Nach der großzügig bemessenen Osterpause steigt die Luxemburger Philharmonie am 16. April wieder energisch ein. Mit Robert Levin, Diana Damrau, den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann und - man höre und staune: Chick Corea. Das Programm im April.

Luxemburg. Die Philharmonie lässt es im April erst einmal gemütlich angehen. Gut einen halben Monat herrscht auf dem Kirchberg der österliche Friede. Dann allerdings beginnt im großen Auditorium ein Veranstaltungsmarathon, der einiges verspricht.
Mit Robert Levin (Foto: Philharmonie) haben Philharmonie und Orchestre Philharmonique (OPL) einen Musiker eingekauft, der den Status des Geheimtipps längst hinter sich ließ. Pianist und Schüler von Nadia Boulanger, ein Klavier- und Cembalo-Repertoire zwischen Bach und Charles Ives mit dem Schwerpunkt Wiener Klassik - Levin sitzt in vielen Sätteln sicher. Und mit den intelligent-sensiblen Neufassungen von Mozarts c-Moll-Messe und Requiem für Helmuth Rilling und die Bachakademie Stuttgart hat der ehemalige Freiburger Klavierprofessor, der seit 1993 in Havard lehrt, wichtige Impulse für die Mozart-Aufführungspraxis gegeben.
Gleich vier Mal tritt Levin in der Philharmonie auf. Am 16. April spielt er mit dem Orchester La Chambre Philharmonique unter Chef Emmanuel Krivine Beethovens 4. Klavierkonzert, ergänzt von Beethovens Coriolan-Ouvertüre und der Haydn-nahen Dritten von Schubert. Zwei Tage später (18. April, 19 Uhr) präsentiert der eloquente Klassik-Erklärer Beethovens 5. Klavierkonzert zum Vergleich auf einem historischen Pianoforte und einem modernen Konzertflügel - leider ohne Orchester und auf Englisch. Am 20. April steht erneut Beethovens letztes Klavierkonzert an - diesmal mit dem OPL, Emmanuel Krivine und der Schicksalssinfonie als gewichtiger Ergänzung. Und den Abschluss des Levin-Beethoven-Reigens markiert am 21. April das 3. Klavierkonzert nebst Haydns Sinfonie 102 und Mozarts Adagio und Fuge c-Moll.
Da könnte das übrige Angebot in den Hintergrund rücken, und das wäre schade. Kammermusik mit Geiger Renaud Capucon und Bratscher Gerard Caussé und einem exquisiten Fauré-Programm (16. April), Moderne mit den Noise Watchers Unlimited (17. April), Starsopran Diana Damrau (Foto: Philharmonie) und Harfenist Xavier de Maistre (22. April), Schönbergs "Pierrot lunaire" mit Mariette Lentz und dem Kreisler Quartett (25. April), das Violin-Klavier-Duo Sergey und Lusine Khachatryan mit Beethoven und Bach (28. April) - es scheint fast, als wolle die Philharmonie den Konzertausfall in den Ostertagen rasch kompensieren.
Auch die Solistes Européens (23. April) und das Orchestre de Chambre du Luxembourg (29. April) sind wieder dabei. Und mit Pianist Chick Corea, Vibrafonist Gary Burton (22. April) und den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann (24. April, Foto: Philharmonie) betreten echte Legenden den Musiktempel vor den Toren von Luxemburg-City.
Ein weltmusikalisches Juwel gibt\'s obendrein. Die chinesische Ausnahmemusikerin Wu Man (Foto: Philharmonie) spielt auf der Pipa, einem 2000 Jahre alten Lauteninstrument, klassische Musik ihrer Heimat, aber auch Kompositionen von Zeitgenossen wie Tan Dun, Philip Glass und Terry Riley (17. April). Und vor dem Konzert (19.15 Uhr) schildert ein Dokumentarfilm die musikalische Spurensuche von Wu Man in den abgelegenen Regionen ihres Landes.
Beginn der Konzerte, wenn nicht anders angegeben: 20 Uhr. Karten: 00352/26322632, www.philharmonie lu mö

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