Spezialisiert auf weichen Stoff mit ernstem Kern

Traben-Trarbach/Köln · Komödien mit ernstem Hintergrund sind Tina von Trabens Genre. Die Regisseurin aus Traben-Trarbach plant nach ihrem erfolgreichen Spielfilmdebüt "Pommes essen" bei künftigen Dreharbeiten die Region Trier in Szene zu setzen. Neben ihrem Künstlernamen eine weitere Liebeserklärung der Wahlkölnerin an ihre Heimat.

Traben-Trarbach/Köln. "Pommes essen" heißt der neue Film von Tina von Traben, der noch bis nach den Herbstferien in den Kinos läuft (zurzeit nur in Trier im Broadway). Es ist das Spielfilmdebüt der 39-jährigen Regisseurin aus Traben-Trarbach, mit dem sie auf Anhieb das Prädikat "besonders wertvoll" der Deutschen Film- und Medienbewertung einstrich. Der mit Smudo, Thekla Carola Wied und Anneke Kim Sarnau prominent besetzte Streifen spielt im Ruhrgebiet. Für die Zukunft plant Tina von Traben, die Region Trier als Kulisse ihrer Filme zu nutzen. Zwar lebt sie seit ihrem Regiestudium in Köln, aber wie sehr sie sich in ihrer Heimat verwurzelt fühlt, zeigt ihr Künstlername, den sie sich an Stelle von Kristina Bauer in ihrem Ausweis eintragen ließ.
Studium in Trier


Mit 18 Jahren hat sie Traben-Trarbach verlassen, um in Trier Germanistik und Soziologie zu studieren. Erst danach gab sie ihrer inneren Stimme nach, die sie schon lange ins Regiefach drängte. Die Dreharbeiten zu ihrem Abschlussfilm führten sie 2005 wieder nach Traben-Trarbach. Nicht viele Regisseure setzen sich mit der Region filmisch auseinander. Tina von Traben will es in Zukunft häufiger tun. "Es ist wunderschön hier, und die Leute haben eine sehr interessante Mentalität", findet sie.
Gerade schreibt sie an einem Drehbuch für einen Kinofilm, in den sie eine US-Air-Base und die Menschen aus der Eifel einbaut. Parallel arbeitet sie an zwei Familienfilmen fürs Kino und an einer komödiantischen Familienserie. Wie es für Tina von Traben typisch ist, verpackt sie darin dramaturgisch anspruchsvolle Stoffe als Komödie und verpasst den Filmen trotz seichter Dialoge eine ernste Aussage. Noch stecken die Projekte in der Entwicklungsphase. Was die Filmprojekte mit Schauplätzen in der Eifel und an der Mosel erschwert, ist die fehlende Filmförderung in Rheinland-Pfalz. Trotzdem ist sich Tina von Traben sicher, dass es funktionieren wird.
Inspiration auf dem US-Markt


Um mögliche Förderer zu überzeugen, recherchiert die Regisseurin und Drehbuchautorin hartnäckig für neue Ideen. "Was gibt es nicht, was kann man anbieten, wie kann man erfolgreiche amerikanische Serien für den deutschen Markt adaptieren?" Dafür schaut sie sich durch Berge von amerikanischen Produktionen. Was sie dabei immer begleitet, ist die Frage: "Was macht einen Film erfolgreich?"
Ihr Ziel: "Es geht mir nicht um Preise oder Hollywood. Ich will gut von meiner Arbeit leben können und mit vielen schönen Filmen Leute unterhalten und zum Nachdenken bringen." Dabei setzt sie nicht aufs Spartenkino, sondern zielt darauf, einem breiten Publikum zu gefallen.

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