Kammerkonzert Spiel, Tanz und seelische Abgründe

Trier · Am Mittwoch erklingt das 2. Trierer Kammerkonzert mit dem Trio „Spirit, Pleasure & More“ im Kurfürstlichen Palais.

 Das 2. Trierer Kammerkonzert mit dem Trio „Spirit, Pleasure & More“. Von links: Monika Nielen, Abrockoboe, Johanna Aseitz, Barockharfe und Christoph Myer, Barockvioline.

Das 2. Trierer Kammerkonzert mit dem Trio „Spirit, Pleasure & More“. Von links: Monika Nielen, Abrockoboe, Johanna Aseitz, Barockharfe und Christoph Myer, Barockvioline.

Foto: TV/Veranstalter

Kammermusik spielt sich im Trierer Kurfürstlichen Palais in der Regel in Programmen zwischen dem frühen Haydn und dem späten Brahms ab. Pünktlich zur Adventszeit macht die Kammermusikalische Vereinigung von dieser ungeschriebenen Regel eine Ausnahme. Das 2. Kammerkonzert (Mittwoch, 28. November, 20 Uhr) widmet sich der Musik aus dem 17. und der ersten Hälfte des 18 Jahrhunderts. Große Namen aus dieser Zeit finden sich im Programm: Frescobaldi, Biagio Marini, Barbara Strozzi, Dario Castello, Henry Purcell, der „Orpheus Britannicus“ des Inselreichs, und nicht zuletzt Georg Friedrich Händel. Der war nicht nur Komponist, sondern ein Kultur-Unternehmer, der dem englischen Musikleben Glanz und Ruhm einbrachte. Aber auch Komponisten im Schatten der Musikgeschichte haben die Musikszene dieser anderthalb Jahrhunderte bereichert. Sie alle haben eine Musik geschrieben, die Schauspiel und Tanz, Repräsentation und Virtuosität mit einer ausgeprägten Rhetorik verbindet. Die Kompositionen klingen nicht nur schön und angenehm – sie „sprechen“. Sie beschwören seelische Abgründe und lassen damit sogar die Romantik des 19. Jahrhundert blass und bieder aussehen. Der erste Teil des Programms umfasst die Epoche des italienischen Frühbarock. Zentrale Persönlichkeit im zweiten Teil ist Georg Friedrich Händel mit seiner wirkungsvollen und auf Wirkung berechneten Tonsprache.

Für dieses reizvolle Programm haben Monika Nielen, Barockoboe und Oboe da caccia, und Christoph Mayer, Barockvioline und Barockviola, mit der Harfenistin Johanna Seitz eine Mitstreiterin gewonnen und ihr Duo „Spirit & Pleasure“ zu „Spirit, Pleasure & More“ erweitert. Alle drei sind international erfahren und mehrfach preisgekrönt. Sie haben in Ensembles wie „Musica antiqua Köln“ rund 50 CDs aufgenommen. Vor sieben Jahren formierten sie sich zum Duo und später zum Trio. Und begeistern mit unkonventionellem Programm und engagierter Interpretation.

2. Kammerkonzert, Donnerstag, 28. November, 20 Uhr, im Kurfürstlichen Palais Trier. Karten im Musikhaus Kessler (0651)/73102 und an der Abendkasse

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