Spurensuche

Wandern und Ahnenforschung sind zwei Leidenschaften von Manuel Andrack. Der ehemalige Redaktionsleiter der Harald-Schmidt-Show besucht oft die Region. Dabei geht er gerne auf Wanderschaft, aber auch auf Ahnensuche, denn seine Familie stammt aus Trier. TV-Redakteur Hans-Peter Linz sprach mit dem 43-Jährigen.

 Hat Wurzeln in Trier: Manuel Andrack. Foto: Kiepenheuer und Witsch Verlag

Hat Wurzeln in Trier: Manuel Andrack. Foto: Kiepenheuer und Witsch Verlag

Trier. (hpl) Vom "Ersten Offizier" der Harald-Schmidt-Show zum "Wandermaskottchen" von Rheinland-Pfalz. Der gebürtige Kölner Manuel Andrack ist für Überraschungen gut. Nun hat er ein Buch über Ahnenforschung geschrieben.

Sie haben im Show-Geschäft die Seiten gewechselt. Nachdem Sie früher mit Harald Schmidt vor der Kamera standen, wirkten Sie in der neuen Show im Hintergrund als Redaktionsleiter. Was haben Sie da genau gemacht?

Andrack: Ich war bei Harald Schmidt immer Redaktionsleiter, ähnlich wie ein Chefredakteur einer Tageszeitung. Ich habe die Dramaturgie der Show bestimmt, die Themen gesammelt und koordiniert. Im Sommer dieses Jahres habe ich mein Amt niedergelegt. Ich will mich nun stärker um eigene Projekte kümmern. Ich habe 13 Jahre lang mit Schmidt zusammen gearbeitet. Nun ist es gut, einen eigenen Weg zu gehen.

Ihr neues Buch dreht sich um das Thema Ahnenforschung. Sucht man mit Ü-40 die Wurzeln?

Andrack: Statt auf Ü-40-Partys herumzuzappeln zu Songs, die heute keiner mehr braucht, ist es schon interessant, seine eigenen Wurzeln zu suchen. Viele haben mir bestätigt, dass sie das in ihrer Jugend weniger gemacht haben. Ich glaube, es ist normal so, dass man in jungen Jahren seine Zukunft sieht, dann aber nach der eigenen Geschichte sucht. In meinem Buch führe ich die neuen Entwicklungen zusammen. Es geht auch um Internet und Genforschung. Ich fände es toll, wenn Leute das nachmachen.

Die Ahnenforschung führte Sie in die Region. Ihr Vater stammt bekanntlich aus Trier.

Andrack: Ich habe mich auch mit meinem Großvater und meinem Urgroßvater aus dem Osten beschäftigt, den die Eisenbahn nach Trier verschlagen hat. Sein Füllfederhaltergeschäft in der Trierer Sternstraße war ja bekannt. Neulich war ich auf einer Hochzeit eingeladen. Eine ältere Dame aus Mehring war auch dabei. Sie kannte unsere Show nicht. Aber der Name Andrack sagte ihr was. "Da haben wir als Schüler immer unsere Tinte gekauft," sagte sie. So schließt sich der Kreis.

Neben der Ahnenforschung ist das Wandern ein wichtiges Thema für Sie. Sie machen inzwischen Werbung für Wandern in Rheinland-Pfalz.

Andrack: Ja, ich bin das Wandermaskottchen der Rheinland-Pfälzer. Viele Leute fangen mit dem Wandern an, wenn sie jenseits der 30 sind. Wenn Wandern ein Ü-30-Phänomen ist, dann ist Ahnenforschung vielleicht ein Ü-40-Phänomen.

Wandern in der Heimat - das hat auch was mit Wurzelsuche zu tun?

Andrack: Es ist ein wenig zwiespältig. Zum einen ist es natürlich toll, in der Heimat zu wandern. Und die Heimat, das ist für mich das rheinische Mittelgebirge - da liegen die Wurzeln. Es hat aber auch was mit Reisen zu tun, denn es macht Spaß, neue Landschaften in anderen Wandergebieten Deutschlands kennen zu lernen.

Sie wandern auch gerne in der Region um Trier, wie man in Ihrem Wanderblog sehen kann.

Andrack: Ja, sehr. Ich mache in meiner Freizeit zum Beispiel gerne den "Eifel-Triathlon", wie ich ihn nenne. Ich reite zum Beispiel in der Südeifel bei einem Bitburger Club. Dann gehe ich in der Region wandern und mache zusätzlich noch eine Radtour.

Radfahren ist für Sie auch wichtig?

Andrack: Ja, auf jeden Fall. Ich fahre gerne Fahrrad. Die Freizeit-Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf das Wandern allein. Und da passen Wandern und Radfahren zusammen.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Andrack: Bei der Eröffnung des Hochwald-Ruwer-Radwegs bin ich dabei. Das ist im nächsten Frühjahr.

Manuel Andrack: Von wem habe ich das bloß. Auf den Spuren der Ahnen. Kiepenheuer und Witsch, Köln, 8,95 Euro

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort