Geschichte Stadtmuseum Trier kauft goldenen Prunkbecher

Trier · Das Stadtmuseum Simeonstift Trier hat laut einer Pressemitteilung eine Goldschmiedearbeit von „herausragender Qualität“ und mit engem Bezug zur Trierer Stadtgeschichte erworben. Es konnte den prunkvollen Deckelbecher aus der Familie Rautenstrauch im Kunsthandel für die städtische Kunstsammlung kaufen.

 Der neue Prunkbecher in der Museumssammlung.

Der neue Prunkbecher in der Museumssammlung.

Foto: Stadtmuseum Simeonstift/Kathrin Koutrakos

In die Familie kam er, weil ein unbekannter Schenker ihn den Eheleuten Anna Maria Joest und Eugen Rautenstrauch 1897 zur Silberhochzeit schenkte.

Angefertigt wurde der Deckelbecher von dem renommierten Trierer Goldschmied Brems-Varain, der ihn in „kunsthandwerklich höchster Qualität“ ausführte. Die Motive des Pokals verweisen auf Städte, die für die Familie Rautenstrauch von Bedeutung waren, darunter Köln, Antwerpen und Straßburg: Orte, in denen die Trierer Kaufmannsfamilie neben dem Stammsitz an der Mosel Niederlassungen eröffnet hatte. Die Hauptrolle auf dem Deckelbecher spielt aber die Stadt Trier:

In vier Kartuschen sind umlaufend gravierte Ansichten der Stadt eingebracht: Die Porta Nigra, eine Ansicht Triers von Westen, das Palais Rautenstrauch (Warsberger Hof) und der Hauptmarkt mit Steipe. Johann Wilhelm Rautenstrauch (1791-1858), der Onkel des Jubilars, hatte in Trier den Grundstein für das Imperium der Familie Rautenstrauch gelegt, die bis ins 20. Jahrhundert eine internationale Größe im Gerbereiwesen und im Lederhandel war. Museumsdirektorin Elisabeth Dühr: „Der Pokal vermittelt ein wichtiges Kapitel der Trierer Wirtschaftsgeschichte ganz unmittelbar auf einer menschlichen Ebene – noch dazu ist die Ausführung erste Güte.“ Als stadtgeschichtliches Schlüsselobjekt soll er ab 2023 einen Platz in der Sammlung haben.

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